Zwei Wochen stellen uns Hersteller gewöhnlich einige ihrer Produkte zu Testzwecken zur Verfügung. Je nach Terminkalender bleibt den einzelnen Redakteuren dann Zeit für mehr oder weniger ausgiebige Probefahrten. Anfang August hatten wir mit dem Toyota RAV4 2.0 D-4D Edition einen Pionier zu Gast, zumindest wenn man der Pressemappe des Hersteller glauben schenke darf.
Denn laut Hersteller hat der Japaner "das Segment der Kompakt-SUV und damit der allradgetriebenen Allrounder begründet". Das Modell debütierte 1994 in Deutschland; seit April 2013 ist die vierte Generation auf den Markt. Sie ist 205 Millimeter länger, 30 Millimeter breiter als sein Vorgänger. Eine deutliche Zunahme, trotzdem wirkt das Modell im Vergleich zum Range Rover Sport, der kurz zuvor auf unserem Testwagenparkplatz gastierte, wie ein Kleinwagen. Nachfolgend die Eindrücke der asp-Redakteure.
Bernd Reich
Pro:
- Der RAV 4 wirkt unglaublich ausgereift, ist leicht zu bedienen und verfügt über gute Sitze sowie genügend Platz.
- Selbst der kleine Dieselmotor sorgt für muntere Fahrleistungen. Das Getriebe ist perfekt abgestimmt.
- Vorbildlich ist das Fahrwerk, welches ein gutes Schluckvermögen aufweist und eine ausgezeichnete Straßenlage bietet.
- Moderne Kommunikationsmittel und Unterhaltungselektronik lassen sich problemlos einbinden und über den zentralen Touchscreen bedienen.
Contra:
- Das Abblendlicht überzeugte nicht.
- Erfolglos blieb die Suche nach dem Schalter zum Dimmen der Instrumentenbeleuchtung.
Niko Ganzer
Pro:
- Frei nach Louis van Gaal: Ein Auto, wie ein warmer Mantel. Heißt: Einsteigen und sofort heimisch fühlen. Es warten keine unangenehmen Überraschungen.
- Sehr bequeme Sitze.
Contra:
- Ein japanisches SUV ist ja selten eine Ausgeburt an Temperament, für den RAV4 mit dem 124-PS-Einstiegsdiesel gilt das besonders. Da hilft auch kein Knopf für den "Sport"-Modus, der sich bezeichnederweise etwas versteckt unter der Kimanalage befindet.
- Auch das Fahrgefühl ist SUV-typisch etwas schwammig. Ein Kurvenräuber wird der Toyota in seinem Leben nicht mehr. Pässe sollte man in anderen Autos überqueren, wenn man zur Seekrankheit neigende Passagiere an Bord hat.
Peter Diehl
Pro:
- Eigene Linienführung mit hohem Wiedererkennungswert.
- Bedienkonzept gibt, abgesehen von einer Ausnahme, keine Rätsel auf.
- Motor-Getriebe-Einheit sehr harmonisch abgestimmt.
- Langstreckentauglich trotz Normalsitze.
Contra:
- Helligkeitsregler des Kombiinstruments unauffindbar.
- Für hohen Autobahnanteil/Geschwindigkeiten über 160 km/h sollte man den 2,2-l-150-PS-Diesel wählen.