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Polestar 2: Der zweite Strom-Schlag

04.03.2019 05:55 Uhr
Polestar 2: Der zweite Strom-Schlag
Mit dem Polestar 2 will Volvos junger Ableger auch ein größeres Publikum ansprechen.
© Foto: Polestar

Polestar will neben Luxus-Performance-Autos auch Elektrofahrzeuge für ein größeres Publikum anbieten. Den Anfang macht 2020 der "2", der dem Model 3 von Tesla Konkurrenz machen dürfte.

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Von Mario Hommen/SP-X

Mit dem "1" hat Polestar ein erstes Ausrufezeichen gesetzt. Allerdings wird das noch seinen Marktstart harrende Hybrid-Coupé nur wenigen und betuchten Kunden vorbehalten bleiben. Doch schon bald will Volvos junger Ableger auch E-Autos für ein größeres Publikum anbieten. Den Anfang macht die jetzt vorgestellte Viertürer-Limousine "2", die eindrucksvolle Fahrleistungen und gehobenes Reichweitenpotenzial mit moderateren Preisen in Einklang bringen soll.

Obwohl es sich bei dem gut 4,60 Meter langen Fahrzeug um ein rein elektrisches Auto handelt, hinterlässt das Blechkleid einen zunächst ziemlich konventionellen Eindruck. Optische Raffinesse findet sich dafür im Detail. So gibt es ein aus 280 LEDs zusammengesetztes Rücklicht, welches sich über die gesamte Breite der Heckpartie erstreckt. Dank der vielen einzelnen Lichtpunkte erlaubt die Leuchteinheit zum Beispiel eine animierte Willkommens-Sequenz. Auch für die Frontleuchten sind LED-Varianten verfügbar, die zudem ihren Lichtkegel passgenau an die jeweilige Fahrsituation anpassen können. Ein weiteres Detail sind die aerodynamischen Außenspiegel, bei denen die Kappen und das Glas eine Einheit bilden, was im Vergleich zu konventionellen Spiegeln 30 Prozent weniger Luftwiderstand erzeugen soll.

Der Innenraum, bei dem Polestar vornehmlich "vegane" Materialien verwendet, präsentiert sich sehr aufgeräumt. Knöpfe und Schalter sind Mangelware. Zentral in der Mittelkonsole befindet sich dafür ein 11-Zoll-Touchscreen, über das sich die meisten Fahrzeugfunktionen steuern lassen. Fahrrelevante Informationen zeigt ein weiteres Display hinterm Lenkrad an. Als Betriebssystem für die Infotainment-Plattform setzt Polestar auf Android. Dieses erlaubt die Integration und Nutzung von Google-Diensten wie Maps und Assistent. Außerdem stehen dem Nutzer die Apps aus dem Google Play Store zur Verfügung. Neben Android-Smartphones lassen sich auch Apple-Telefone verbinden.

Handy als Autoschlüssel

Das Handy übernimmt im Polestar 2 unter anderem die Funktion des Autoschlüssels. Dank vier im Fahrzeug integrierten Bluetooth-Modulen kann der Stromer exakt die Position des Nutzers ausmachen. Sollte dieser sich bis auf 1,5 Meter dem Fahrzeug nähern, wird automatisch entriegelt. Ein Startvorgang erübrigt sich, denn sobald der Fahrer Platz nimmt, ist das Fahrzeug fahrbereit.

Polestar will sich als Performance-Marke etablieren, was sich selbst in Produkten wie dem "2" widerspiegeln soll. Optisch vermitteln unter anderem gelb lackierte Bremszangen von Brembo oder die goldenen Sicherheitsgurte diesen Anspruch. Zudem verspricht Volvo ein steifes und agiles Fahrzeug mit besonders tiefem Schwerpunkt. Dafür verantwortlich ist unter anderem die im Fahrzeugboden integrierte Batterie. Diese setzt sich aus 324 Pouch-Zellen zusammen, die wiederum auf 27 Module aufgeteilt werden. Das abgekapselte Batteriepaket bietet 78 Kilowattstunden Speicherkapazität, was laut Hersteller bis zu 500 Kilometer WLTP-Reichweite ermöglichen soll.

Sollte der Fahrer allerdings das längsdynamische Potenzial des Antriebs ausschöpfen, dürfte die Reichweite stark sinken. Gleich zwei E-Motoren kommen jeweils an Vorder- und Hinterachse zum Einsatz, die eine Systemleistung von 300 kW / 408 PS und 660 Newtonmeter bereitstellen. Damit soll der 100-km/h-Sprint weniger als fünf Sekunden dauern. Eine Höchstgeschwindigkeit nennt Polestar nicht.

Start-Edition bereits bestellbar

Seine Publikumspremiere feiert der "2" übrigens in der nächsten Woche auf dem Genfer Autosalon (7. bis 17. März). Auf der Polestar-Internetseite kann das Auto bereits jetzt konfiguriert und vorbestellt werden. Allerdings zunächst nur in der rund 60.000 Euro teuren und umfangreich ausgestatteten "Launch Version". Es ist auch eine abgespeckte Basisversion für rund 40.000 Euro geplant, die allerdings eine kleinere Batterie und einen wahrscheinlich schwächeren Antrieb bieten wird.

Wer jetzt bestellt, muss noch etwas Geduld mitbringen, denn die Produktion im chinesischen Chengdu soll erst in gut einem Jahr anlaufen. Bis zu den ersten Auslieferungen werden noch einige weitere Monate vergehen. Anbieten wird Polestar das neue E-Auto zunächst auf nur wenigen Märkten. In Europa sind das Deutschland, Schweden, Holland, Norwegen, Belgien und Großbritannien. Zudem werden USA, China und Kanada bedient. Bis 2020 will Polestar in diesen Länder 60 Showrooms eröffnen.

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