Die ganz große Überarbeitung an einem Fahrzeug nehmen die Hersteller meist zu dessen Lebensmitte vor und nutzen dabei die Chance, ein Modell auf den neuesten Stand zu bringen. Porsche hat dies jetzt beim Panamera getan und dies mit geradezu schwäbischer Gründlichkeit. Neben den in einem solchen Fall üblichen optischen Überarbeitungen und mehr Ausstattung haben die Stuttgarter ihrer Luxuslimousine einen neuen Motor spendiert, aus dem bisher angebotenen Hybriden einen Plug-in gemacht und das Fahrzeug in einer Langversion (Executive) um 15 Zentimeter gestreckt.
Zusammen mit Diesel-, GTS- und Turboversionen ist der Panamera ab Juli damit in zehn Varianten erhältlich. Sie decken eine Preisspanne von 81.849 (Diesel) bis 163.364 Euro (Turbo Executive) ab. Porsche hat also die Gelegenheit genutzt, die Preise etwas anzuheben. Allerdings gibt es auch mehr Ausstattung, u.a. sind jetzt immer Xenonlicht, eine elektrische Heckklappe sowie das Multifunktionslenkrad mit an Bord. Die Aufpreisliste beinhaltet etwa LED-Licht und neue Assistenzsysteme wie zum Beispiel eine Verkehrszeichenerkennung und einen Spurverlassenswarner.
Optisch sind die Neuerungen eher zurückhaltend ausgefallen. Die größeren vorderen Lufteinlässe werden nur Panamera-Spezialisten auffallen. Mehr Veränderungen gibt es vom Heck zu melden: Die neue Klappe hat einen größeren Glasanteil und das Nummernschild wurde deutlich weiter unten platziert. In der um 15 Zentimeter gestreckten, "Executive" getauften Langversion wurde die hinteren Türen gestreckt und damit auch die Dachlinie.
Kraftkur für den Diesel
Europa wird weiterhin überwiegend zur Normallänge greifen. Hier soll auch der Diesel weiterhin ein besonders stark nachgefragter Motor bleiben. Der ist zunächst in seiner Leistung mit 184 kW/250 PS unverändert. Allerdings soll das von Audi stammende Aggregat im nächsten Jahr eine Kraftkur erhalten und dann 220 kW/300 PS leisten. Ebenfalls vor allem in Europa, aber auch in Nordamerika, sollen sich die Kunden für den neuen Plug-in-Hybriden finden lassen. Dank Aufladung an der heimischen Steckdose – maximal dauert einmal Volltanken vier Stunden – kann der Panamera Hybrid nun theoretisch bis zu 36 Kilometer rein elektrisch zurücklegen. Ist die Batterie leer schaltet sich der V6-Kompressormotor zu und lädt, wenn es energieeffizient möglich ist, die Batterie nach.
Ganz neu motorisiert wurde auch der Panamera S. Statt des mächtigen 4,8-Liter-V8 treibt nun ein schlanker 3,0-Liter-V6 die Limousine an. Dank doppelter Turboaufladung ist der mit 309 kW/420 PS sogar 20 PS stärker als der V8 und mit 8,7 Liter Durchschnittsverbrauch sogar fast 20 Prozent sparsamer. Der V8 ist aber nicht ganz verschwunden, sondern kommt immer noch in den Versionen GTS (324 kW/440 PS) und im Spitzenmodell Turbo (382 kW/520 PS) zum Einsatz. (Peter Eck/sp-x)