Für einen historischen Ferrari-Rennwagen hat ein Liebhaber wieder mal einen Rekordpreis bezahlt: Bei 28,05 Millionen Dollar (ca. 25,4 Millionen Euro) ist am Wochenende in New York der Hammer gefallen, Auktionsrekord in diesem Jahr. Bei dem Oldtimer handelt es sich um den 1956er Ferrari 290 MM by Scaglietti, den unter anderem Rennfahrer-Legende Juan Manuel Fangio gefahren ist.
Anders als heute beschränkten im Motorsport der 1950er Jahre nur wenige Regeln den Aufbau der Rennwagen. Deshalb entwickelten die Rennschmieden ihre Autos bis zum absolut damals erreichbaren Maximum - der einzig limitierende Faktor war der Mut des Fahrers und seine Kunst, die Straße zu lesen und das Auto zu fahren. Der 3,5-Liter-V12 im Ferrari leistet 238 kW / 324 PS, mit ihm ging Rennfahrer Fangio 1956 als Nummer 600 bei der Mille Miglia an den Start, als diese noch als Straßenrennen ausgetragen wurde.
Auch viele andere Rennfahrer-Größen wie Phil Hill, Alfonso de Portago oder Wolfgang von Trips waren anschließend mit diesem Ferrari unterwegs. Bis 1964 war er noch im Renneinsatz, seit 1968 stand er in verschiedenen Sammlungen. Dass die Rennkarriere unfallfrei verlief, der 290 MM also noch im Originalzustand ist, dürfte den Preis des Wagens mit der Chassisnummer 0626 zusätzlich in die Höhe getrieben haben.
Der aktuelle Verkauf zeigt aber auch: Nach einem Höhenflug der letzten Jahre halten sich die Preise nun auf einem hohen Niveau. "Es wird nicht mehr leichtfertig gekauft, aber tolle Sachen gehen immer noch zu einem guten Preis weg", sagt Oldtimer-Experte Frank Wilke, Geschäftsführer des Marktbeobachters Classic Analytics.
Aktuell teuerster Oldtimer der Welt ist ebenfalls ein Ferrari: Im August 2014 fiel für den Ferrari 250 GTO von 1962 bei 38,1 Millionen Dollar (29,4 Euro) der Hammer, die höchste Summe, die je für ein Auto auf einer Auktion gezahlt wurde. (sp-x)