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Volvo XC40: Puristischer Schweden-Happen

25.09.2017 11:00 Uhr
Volvo XC40
Ab 2018 bietet auch Volvo mit dem XC40 ein kleines SUV-Modell an.
© Foto: Volvo

Volvo komplettiert sein SUV-Angebot im kommenden Frühjahr mit dem XC40 und setzt dabei auf klares Karosseriedesign und einen hochwertigen Innenraum. Ein typisch schwedisches Produkt also? Ja, aber nur, wenn man nicht unter die Karosserie schaut.

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Von Peter Maahn/SP-X

Er will nicht nur einfach ein weiterer neuer Volvo sein: Der XC40 soll vielmehr die Antwort auf das starke deutsche Angebot im kompakten Premium-SUV-Bereich sein, tritt also selbstbewusst gegen Platzhirsche wie den Audi Q3 an. Mit einer Preisspanne von 31.350 bis 48.000 Euro ist der neue Schwede deutlich günstiger als die großen Schwestermodelle XC60 und XC90. Vermutlich wird der XC40 so ab nächstem Jahr sogar auf Anhieb der meistverkaufte Volvo werden.

Auf die an diesem Wochenende schließende IAA hat Volvo in diesem Jahr einmal mehr verzichtet. Präsident Häkan Samuelsson zog lieber in Mailand die letzten Hüllen vom XC40. Der erste Eindruck: Ganz schön schlicht, der neue Volvo-Look in der Boom-Klasse. Die sonst so üblichen Sicken und Falze sind spärlich neben der glatten Motorhaube und am Heck verteilt. Die Seitenpartie mit der dicken letzten Dachsäule wird lediglich von einer dezenten Einbuchtung über den Türschwellern und zwei feinen Linien verziert, die je nach Lichteinfall ihre Schattenspiele funkeln lassen. Bescheidenheit ist das neue Premium, Purismus das neue edel, ausgedrückt zum Beispiel durch weitgehenden Verzicht auf Chromleisten. "Einen pfiffigen kleiner Roboter", nennt Designer Ian Kettle den Auftritt und spielt damit sowohl auf die vielen elektronischen Helferlein als auch die totale Vernetzung mit der Cyberworld rund ums Auto an.

Der 4,43 Meter lange Fünftürer nutzt als erstes Modell eine komplett neue Plattform, die zusammen mit der chinesischen Mutterfirma Geely entwickelt wurde und auf der bald verschiedene Fahrzeuge der beiden Marken aufbauen sollen. Auffallend am SUV ist der lange Radstand von 2,70 Metern mit recht kurzen Karosserieüberhängen. Das Innenleben, dessen Gestaltung sich an den größeren Volvo-SUV orientiert, bietet trotz äußerer Kürze ein überraschend luftiges Raumgefühl auch für die Hinterbänkler. Schon vollbesetzt offeriert er 460 Liter Gepäckraum, werden die Rücksitzlehnen vorgeklappt können bis zu 1.336 Liter mit auf Reisen gehen.

Überschaubares Motorenangebot

Bescheiden ist am Anfang auch das Angebot an Motoren: Das sogenannte Einstiegsmodell für 31.350 Euro ist mit einem 1,5 Liter großen Dreizylinder-Benziner (114 kW / 156 PS) bestückt, hat Frontantrieb, ein Sechsgang-Schaltgetriebe und muss auf viele der elektronischen und optischen Feinheiten verzichten, auf die Volvo so stolz ist. Er ist zum Marktstart im Frühjahr zudem noch gar nicht zu haben, kommt erst im Sommer 2018.

Bleibt also anfangs nur der Sprung zum nächst teureren XC40, der dann aber gewaltig ist: 44.800 Euro nämlich kostet der Vierzylinder-Diesel mit zwei Litern Hubraum und 140 kW / 190 PS. Der Allradler mit Achtgang-Automatik bietet dann eine prall gefüllte Liste an Serienextras wie LED-Scheinwerfer 23-Zoll-Monitor, WLAN-Hotspot und vieles mehr. Gleiches gilt für den stärksten XC40 mit einem gleichgroßen Benziner, der 182 kW / 247 PS mobilisiert und mit 46.100 Euro zu Buche schlägt. Später sollen noch eine Hybridversion und in etwa zwei Jahren ein reines Elektromobil folgen.

Doch die Schweden wollen nicht nur mit ihrem Produkt selbst punkten. Sie werden künftige Kunden auf Wunsch auch mit einer Art Flatrate versorgen, die neben der Rate für das Auto Steuer und Versicherung sowie Dienstleistungen wie das Betanken (der Sprit ist allerdings nicht mit drin), Wäsche, Pannenhilfe oder Paketlieferungen ins Auto enthält. "Care by Volvo" beinhaltet zudem Reparaturen und Winterreifen samt Einlagerung. Nach zwei Jahren kann das Auto dann gegen ein neues getauscht werden. Pfiffig: Enthalten ist auch ein sogenannter "digitaler Schüssel", der dann das Teilen des XC40 mit Familienmitgliedern oder Freunden möglich macht. Typisch schwedisch, irgendwie.

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