Wer "VW" denkt, ergänzt häufig automatisch "Golf". Tatsächlich ist der Kompaktwagen das erfolgreichste Modell der Wolfsburger. Aber mit fast 14 Millionen verkauften Exemplaren gehört der seit 1975 offerierte Polo ebenfalls zu bestverkauften Autos Europas. Die seit 2009 angebotene fünfte Generation des Kleinwagens hat Volkswagen jetzt gründlich überarbeitet.
Wenn das etwas großspurig "New Polo" genannte Vier-Meter-Fahrzeug nach Ostern in den Handel kommt, werden zumindest von außen nur Experten die Unterschiede zum aktuellen Fahrzeug erkennen. Dafür hat VW technisch jede Menge verändert: Es gibt neue Motoren, zahlreiche Assistenzsysteme und die Lenkung arbeitet jetzt elektromechanisch. Hinzu kommt die zur Lebensmitte einer Fahrzeuggeneration übliche Auffrischung innen wie außen.
Angesichts des harten Wettbewerbs gerade in der Kleinwagen-Klasse lassen die Niedersachsen zumindest die Grundpreise des Polo unverändert. Er startet bei 12.450 Euro und wird dann vom aus dem Up bekannten Einliter-Dreizylinder angetrieben (44 kW / 60 PS), der den 1,2-Liter mit ebenfalls drei Zylindern ersetzt.
Das Motorenangebot ist für diese Klasse sehr umfangreich: Den kleinen Dreizylinder gibt es wie im Up auch mit 55 kW / 75 PS, beide mit indirekter Einspritzung. Aber auch die modernen TSI-Motoren sind im Angebot, wahlweise mit 66 kW / 90 PS oder 81 kW / 110 PS. Die 90-PS-Variante soll mit der Spritspartechnik "Bluemotion" (erhältlich ab 2. Halbjahr) mit 4,1 Litern Sprit auskommen, was 94 Gramm CO2 pro Kilometer entspricht. Doch VW setzt nicht nur auf Sparsamkeit. Im Laufe des Jahres soll eine GT-Version mit Zylinderabschaltung kommen (110 kW / 150 PS), und auch einen GTI wird es wieder geben, diesmal mit 141 kW / 192 PS.
Drei Dieselvarianten
Von den Dieseln gibt es ebenfalls Neues zu berichten: Gleich drei Varianten des 1,4-Liter-TDI mit drei Zylindern sind für den Polo erhältlich, sie leisten 55 kW / 75 PS, 66 kW / 90 PS und 77 kW / 105 PS, wobei die stärkste Version etwas später nachgeschoben wird. In der Bluemotion-Version verbraucht der schwächste Diesel nach VW-Angaben 3,2 Liter (88 Gramm CO2) auf 100 Kilometern. "Wir wollen unser Motorenspektrum weiterhin in Richtung Downsizing erweitern", gibt Markenvorstand Heinz-Jacob Neusser die Richtung vor. Das gilt vor allem für die Benziner, die mit Turbounterstützung und teilweise sogar mit Zylinderabschaltung aufwarten.