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100 Jahre Avus: Ausstellung zeichnet Geschichte der Rennstrecke nach

20.09.2021 09:00 Uhr | Lesezeit: 3 min
Zündende Idee: Mit 24 Raketen im Heck stellt Fritz von Opel in seinem "Rak 2" am 23. Mai 1928 auf der Berliner Avus mit 230 km/h einen sensationellen Geschwindigkeitsrekord auf. Er leitete damit eine stürmische Entwicklung des Raketenantriebs ein
Die legendäre Rennstrecke Avus in Berlin wäre im September 100 Jahre alt geworden. Bevor sie 1967 endgültig Geschichte war, fanden auf ihr zahlreiche spektakuläre Rennen und Tests statt. Einen davon nahm Fritz von Opel am 23. Mai 1928 in seinem mit 24 Raketen bestückten "Rak 2" vor. In diesem stellte er mit 230 km/h einen sensationellen Geschwindigkeitsrekord auf. Er leitete damit eine stürmische Entwicklung des Raketenantriebs ein.
© Foto: Handout / dpa / picture alliance

Auf der Avus ging es um die Faszination für Autos - und um Mut: Das Herzstück der ehemaligen Berliner Rennstrecke war eine Steilkurve. Im September wäre die Strecke 100 Jahre alt geworden.

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Mit mehr als hundert Stundenkilometern jagen Rennfahrzeuge durch die Steilkurve in Berlin, bejubelt von mitunter Hunderttausenden Zuschauern - das ist der Mythos Avus. Zum hundertjährigen Jubiläum der ehemaligen Rennstrecke widmet sich eine Sonderausstellung ihrer Geschichte; aber nicht in Berlin, sondern im niedersächsischen Einbeck. 18 Rennfahrzeuge sind im Museum PS-Speicher zu sehen - Autos und Motorräder.

Unter den Autos ist der Mercedes-"Silberpfeil", mit dem der Argentinier Juan Manuel Fangio die Formel-1-Weltmeisterschaft 1955 gewann. Auch DTM-Autos von Opel oder BMW sowie einige Motorräder sind unter dem Motto "Avus 100 - ein rasantes Jahrzehnt" ausgestellt. Bis auf einen Borgward aus dem Jahr 1951 stammen alle Ausstellungsstücke aus Sammlungen von Privatpersonen oder den Herstellern. "Die Fahrzeuge standen in der Form noch nie zusammen. Und werden es wahrscheinlich auch nie wieder", sagte Stephan Richter, Sprecher des PS-Speichers. Seit diesem Sonntag können Besucher die Fahrzeuge, von denen einige Nachbauten sind, ansehen.

Erst Rennstrecke, später öffentliche Straße

Die Avus, die mit vollem Namen Automobil-, Verkehrs- und Übungsstraße hieß, war die erste reine Autostraße der Welt. Bis 1940 wurde die Straße ausschließlich als Renn- und Teststrecke genutzt. Später wurde sie an Renntagen abgesperrt - sonst war sie eine öffentliche Straße.

Ausgestellt wird auch ein Ziegelstein der Nordschleife. Die Rennstrecke bestand während ihrer Nutzung aus zwei geraden Stücken und zwei Kurven - einer engen Kehre im Süden und einer gepflasterte Steilkurve mit einer Schräge von 43,6 Grad im Norden.

Spektakulär, aber tödlich

Die Kurve war nicht nur spektakulär, sondern auch lebensgefährlich. Als die Formel 1 im Jahr 1959 das einzige Mal auf der Strecke gastierte, verunglückte der französische Rennfahrer Jean Behra einen Tag vor dem WM-Lauf auf nasser Fahrbahn tödlich. 1967 wurde die Steilwand abgetragen.

Die Strecke im Südwesten Berlins ist mittlerweile Teil der A115. Anlässlich des Jubiläums hatte die Berliner Interessensgemeinschaft Avus 100 die Ausstellung angeregt. "Zwar liegt der PS-Speicher nicht in der Hauptstadt, dafür aber zentral, mitten in Deutschland", sagte Initiator Ulf Schulz. Zudem wurden auch ein Buch sowie ein Sonderbriefmarke der Post aufgelegt. In Berlin ist eine Feierstunde geplant

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