Im Jahre 1941 gründeten Adolf Mann und Dr. Erich Hummel 1941 das Filterwerk Mann+Hummel GmbH. Standort war ein bisheriges Bleyle-Werk in der Ludwigsburger Hindenburgstraße. Im Juni 1942 erwarben Adolf Mann und Dr. Erich Hummel für 1,2 Millionen Reichsmark die Filterproduktion komplett vom Stuttgarter Kolbenhersteller Mahle.
Kennzeichnend für die Ambitionen der Gründer war die intensive Forschungs- und Versuchstätigkeit, die unmittelbar nach dem Kauf einsetzte. Adolf Mann schrieb schon 1942 in der Betriebszeitung "Der Herold", dass das Produkt Filter eine Zukunft habe auf einem Gebiet, "auf dem es im Krieg und im Frieden an Aufgaben nicht fehlen wird."
Nach dem Ende des des Zweiten Weltkrieges wurde aber nichts weniger gebraucht als Filter für Panzer und Militärfahrzeuge. Das Filtergeschäft brach ein, innerhalb eines Jahres verlor das Filterwerk Mann + Hummel die Hälfte seiner Belegschaft. Bedarf bestand allerdings nach Haushaltsartikeln, deshalb wurden unter anderem Töpfe, Bratpfannen, Siebe und Topfkratzer produziert. Die Kreativität reichte bis zur Herstellung eines als "Rutscherle" bezeichneten Handwagens.
Innovationen punkteten im Markt
Das Kerngeschäft mit Fahrzeugfiltern erhielt ab 1948 zwei entscheidende Impulse: die Währungsreform und die Markteinführung des VW Käfer, für den das Filterwerk Filzkegelluftfilter in großen Stückzahlen herstellte. Wegweisend für die weitere Entwicklung des jungen Unternehmens wurden im Laufe der 1950er-Jahre vier wichtige Themen. Mit Einführung der Fließbandproduktion erfolgte 1952 der Übergang zur industriellen Großserienfertigung. Innovationen wie die Verwendung von ölgetränkten Filterpapieren oder die Entwicklung eines Nassluftfilters mit Kokosfasern markierten den Weg zum Entwicklungspartner und Erstausrüster für die Automobilindustrie.
Aufgrund zunehmender Exportaktivitäten gründete das Unternehmen internationale Vertriebsgesellschaften. Ende 1956 verfügte Mann + Hummel über elf europäische Vertretungen und acht internationale Lizenznehmer. Drei wurden später Tochterfirmen: 1964 die brasilianische Naumann Gepp, 1965 die spanische Taca und 1971 die argentinische TIDEM S.L.R.. Sie bildeten die ersten Schritte des Ludwigsburger Filterwerks auf dem Weg zu einem international agierenden Unternehmen.
Die Ausrichtung auf den Weltmarkt wurde weiter vorangebracht. Tochtergesellschaften in Mexiko, Tschechien und Singapur bildeten den Auftakt, später kamen Gesellschaften in England, Frankreich und Japan hinzu. Auf dem wichtigen US-amerikanischen Markt konnte sich Mann + Hummel ab 1994 durch die Gründung und den Kauf mehrerer Tochtergesellschaften etablieren. 1999 verfügte die MANN+HUMMEL Gruppe über neun deutsche und 19 ausländische Standorte, die zusammen einen Umsatz von 1,63 Milliarden D-Mark erwirtschafteten.
Im Jubiläumsjahr sieht sich das Unternehmen gut aufgestellt. Mit einem neuen Technologiezentrum am Stammsitz Ludwigsburg seien beste Voraussetzungen für weiteres Wachstum durch Innovationen geschaffen worden, hieß es in einer Pressemitteilung. (asp)