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Wie funktioniert eigentlich: Gesichtserkennung im Auto

24.04.2025 10:02 Uhr | Lesezeit: 3 min
Subaru Outback
Permanente Gesichtserkennung mithilfe von Kameratechnik ist in zunehmend mehr Autos Teil der Serienausstattung.
© Foto: Subaru

Neue Fahrzeuge nutzen häufig Kameras zur Fahrerüberwachung und -identifikation. Die Technik verspricht mehr Sicherheit und Komfort – wirft jedoch auch Fragen zum Datenschutz auf.

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Was nach Science-Fiction oder einem "Big Brother"-Szenario klingt, ist in modernen Fahrzeugen längst Realität: Permanente Gesichtserkennung mithilfe von Kameratechnik ist in zunehmend mehr Autos Teil der Serienausstattung. Die Technologie dient dabei vor allem einem Zweck: der ständigen Überwachung des Fahrers. Doch das Ziel der Technik ist nicht die Bespitzelung, sondern vielmehr, Komfort und Sicherheit zu erhöhen.

Die Integration der Gesichtserkennung ins Fahrzeug ist Teil eines größeren Trends: der fortschreitenden Digitalisierung und der Entwicklung hin zum automatisierten Fahren. Je mehr Aufgaben das Auto übernimmt, desto wichtiger wird es, den Fahrer präzise zu erfassen – insbesondere in Übergangsphasen zwischen manuellem und autonomem Fahren.

Kamera im digitalen Cockpit

Hersteller setzen dabei vor allem auf kamerabasierte Systeme. Typischerweise ist eine Kamera im Bereich des digitalen Cockpits oder im Rückspiegel eingebaut, die das Gesicht des Fahrers kontinuierlich scannt. Das System erkennt, ob der Fahrer aufmerksam ist, Anzeichen von Müdigkeit zeigt oder sich zu lange vom Verkehr abwendet. In der EU ist die Aufmerksamkeitsüberwachung für neue Fahrzeugtypen bereits vorgeschrieben – allerdings nicht zwingend per Kamera. Auch Lenkmuster oder Pedalbewegungen können Hinweise auf den Zustand des Fahrers liefern. Dennoch gewinnen kamerabasierte Lösungen an Bedeutung.

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Das liegt auch daran, dass die Technik mehr als nur Ermüdungserscheinungen erkennen kann. In mittlerweile vielen Fahrzeugen wird die Gesichtserkennung auch zur Identifikation des Fahrers genutzt, ähnlich wie beim Smartphone-Login. Das Fahrzeug erkennt, wer einsteigt und lädt automatisch das passende Nutzerprofil. Sitz- und Spiegelposition, Navigationsziele, bevorzugte Radiosender, Ambientebeleuchtung und Klangprofile passen sich an – ohne manuelles Eingreifen. In einigen Fällen ersetzt das Gesicht sogar den Fahrzeugschlüssel: Türen öffnen und Motor starten sich automatisch, sobald eine autorisierte Person erkannt wird. Besonders im Carsharing oder in Flottenfahrzeugen ist das ein Mehrwert.

Die technische Umsetzung variiert je nach Hersteller und Fahrzeugklasse. Gängige Systeme arbeiten mit 2D-Infrarotkameras, die Gesichter auch bei Dunkelheit zuverlässig erkennen. In höherpreisigen Modellen kommen zunehmend 3D-Kameras mit Tiefensensorik zum Einsatz – bekannt aus der Smartphone-Technologie. Diese erfassen nicht nur flache Bilder, sondern auch räumliche Merkmale und sind somit schwerer zu täuschen, etwa durch Fotos oder Masken. Einige Konzepte gehen noch weiter: Sie kombinieren die Gesichtserkennung mit Blickverfolgung oder biometrischen Daten wie Puls und Atmung, um ein umfassenderes Bild des Fahrerzustands zu erhalten.

Gesichtserkennung mit Vorteilen

Die Vorteile liegen auf der Hand: mehr Komfort, höhere Sicherheit, verbesserter Diebstahlschutz. Doch es gibt auch kritische Stimmen. Vor allem Datenschutzbedenken stehen im Raum: Gesichtsdaten gelten als besonders sensibel. Zwar betonen Autohersteller, dass die Auswertung lokal im Fahrzeug erfolgt und keine Daten gespeichert oder übertragen werden, doch das Misstrauen bleibt. Zudem ist die Technik nicht unfehlbar. Sonnenbrillen, Mützen, verändertes Aussehen durch Bartwuchs oder Verletzungen können die Erkennung beeinträchtigen. Problematisch könnte das vor allem dann werden, wenn sicherheitsrelevante Funktionen oder der Fahrzeugzugang an die Gesichtserkennung gekoppelt sind.

Trotz dieser Herausforderungen dürfte sich die Technologie weiter etablieren. Gesetzliche Vorgaben, technische Reife und der Wunsch nach individueller Nutzererfahrung sprechen dafür, dass die Gesichtserkennung im Auto bald ebenso selbstverständlich sein könnte wie der Sicherheitsgurt oder das Navigationssystem.

 



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