Der Rechtsanwalt Joachim Exner ist zum vorläufigen Insolvenzverwalter des angeschlagenen Anlagenbauers Eisenmanns bestellt worden. Dies teilte das Familienunternehmen am Mittwoch in Böblingen mit. Das Unternehmen mit weltweit mehr als 3.000 Mitarbeitern werde alles tun, um es trotz der eingetretenen schwierigen Situation zu stabilisieren und eine unter den Insolvenzbedingungen bestmögliche Lösung für Mitarbeiter und Gläubiger zu erreichen. Exner war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Die Insolvenz von Eisenmann ist auch eine Konsequenz aus der abflauenden Konjunktur. Der Wettbewerber von Dürr kämpfte schon längere Zeit mit dem zunehmenden Wettbewerbsdruck in der Branche. Auch klassische Autozulieferer haben zunehmend Probleme. So streicht Mahle am Stammsitz in Stuttgart 380 Arbeitsplätze und beim Filterspezialisten Mann + Hummel sollen weltweit 1.200 Stellen wegfallen. Und der österreichische Anlagenbauer Andritz streicht bei seiner deutschen Tochterfirma, dem Pressenhersteller Schuler, rund 500 Stellen.
Der vorläufige Insolvenzverwalter von Eisenmann wird laut Mitteilung nun mit den Beteiligten sehr kurzfristig Gespräche aufnehmen, um die Sanierungsmöglichkeiten für die Unternehmensgruppe im Ganzen oder in Teilen zu prüfen. Das Familienunternehmen ist unter anderem im Bereich Lackieranlagen und Umwelttechnik aktiv. Der direkte Dürr-Konkurrent hatte bereits am Montag Insolvenz beantragt. Er hatte 2018 einen hohen Verlust eingefahren. Die Akquisition und Abwicklung diverser Großprojekte hätten dazu geführt, teilte das Unternehmen mit, ohne genauere Angaben zu machen.
Für das Geschäft mit den Lackieranlagen werde ein strategischer Partner gesucht. Erste Interessenten gebe es schon. Eisenmann machte 2017 einen Umsatz von 723 Millionen Euro. (dpa)