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Abschied vom Verbrenner: VW nennt Ausstiegszeitraum

28.06.2021 08:43 Uhr | Lesezeit: 4 min
Volkswagen; VW; Abgas-Skandel; Dieselgate; Diesel-Skandal; Dieselaffäre; Abgasaffäre
© Foto: picture alliance/Foto Huebner

Auch Volkswagen legt sich beim Abschied vom Verbrenner fest und nennt einen Zeitrahmen. Kritiker hätten sich ein früheres Aus für Benziner und Diesel gewünscht. Doch der Autobauer hat Gründe, sie noch weiter anzubieten.

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Nach der Konzern-Tochter Audi hat nun auch die Kernmarke VW einen konkreten Zeitrahmen für den endgültigen Abschied vom Verbrennungsmotor genannt. "In Europa steigen wir zwischen 2033 und 2035 aus dem Geschäft mit Verbrenner-Fahrzeugen aus", sagte VW-Vertriebsvorstand Klaus Zellmer dem "Münchner Merkur" (Samstag). In den USA und China werde der Ausstieg etwas später erfolgen, in Südamerika und Afrika werde es noch ein gutes Stück länger dauern. Erst vor wenigen Tagen hatte Audi angekündigt, spätestens 2033 die letzten Verbrenner vom Band laufen zu lassen.

VW werde weiterhin an der Verbesserung seiner Verbrenner arbeiten, betonte Zellmer. Dies gelte auch für den Diesel. Zwar sei die geplante Verschärfung der EU-Abgasnorm (Euro 7) für Diesel eine besondere Herausforderung. Allerdings würden Dieselantriebe gerade bei Vielfahrern "noch sehr stark nachgefragt", sagte der Manager.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace urteilte, wer sich wie Volkswagen zum Pariser Klimaabkommen bekenne, müsse bereits 2025 aufhören, neue Diesel und Benziner vom Band rollen zu lassen. Es sei auch zweifelhaft, ob sich so lange noch europäische Kunden für "dreckige Verbrenner" finden ließen. "Will VW nicht Gefahr laufen, auf Ladenhütern sitzen zu bleiben, sollte der Konzern sich auf einen deutlich früheren Abschied von Diesel und Benzin einstellen", sagte Greenpeace-Verkehrsexperte Tobias Austrup am Sonntag der dpa.

"Ladeinfrastruktur schnell entwickeln und die Energiewende voranbringen"

VW-Markenchef Ralf Brandstätter betonte, bis 2030 sollten 70 Prozent aller neuen Volkswagen in Europa rein elektrisch fahren. Für den Weg in die E-Mobilität bedürfe es aber nicht nur eines Datums für den Ausstieg aus dem Verbrenner. "Wir müssen ebenso die Ladeinfrastruktur schnell entwickeln und die Energiewende voranbringen. Solange wir noch einen hohen Kohlestromanteil haben, ist es nicht sinnvoll, auf einen hohen Elektroanteil zu drängen", sagte Brandstätter dem Magazin "Electrified" und der "Autogazette". "Wenn wir heute den kompletten Markt mit Elektroantrieben bedienen würden, dann würden 50 Prozent der Fahrzeuge mit Kohlestrom geladen. Das wäre nicht effizient, auch nicht im Sinne des Klimaschutzes."

Volkswagen-Vorstandschef Herbert Diess hatte bei der Bilanzvorlage im Frühjahr betont, er setze auf eine Steuerung über Angebot und Nachfrage. "In einigen Regionen werden Verbrenner noch länger als in anderen Regionen verkauft werden", erklärte er damals. Nach seiner Vorstellung kommt der Wandel über den Markt und die Kunden. Die Verbrenner seien zunächst noch nötig – auch um den Umbruch in die rein elektrische Welt zu finanzieren. Zudem seien moderne Verbrenner um ein Vielfaches effizienter und weniger umweltschädlich als ihre Vorgänger aus Zeiten der Dieselkrise.

Audi gibt sich ambitionierter und will in fünf Jahren die letzte Premiere für ein neues Automodell mit Verbrennungsmotor feiern. Das Auto werde dann etwa sieben Jahre lang verkauft, also bis 2032 oder 2033 – je nach Kundennachfrage, hieß es in Ingolstadt. Danach will die VW-Tochter weltweit nur noch Fahrzeuge mit E-Antrieb verkaufen.

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