Die VW-Umrüstung funktioniert. Zu diesem Ergebnis kommt der ADAC zumindest für drei Modelle. So hat der Club nach dem Golf 2.0 TDI und dem Polo 1.2 TDI jetzt auch den Golf VI Variant 1.6.TDI auf die technischen Folgen der laufenden Umrüstung von Dieselfahrzeugen untersucht. Alle drei Tests zeigten, dass das Update wirksam sei, teilte der ADAC am Dienstag mit. Verbrauch und Motorleistung änderten sich dabei kaum.
Beim Golf 1.6 TDI, der neben neuer Software noch mit einem sogenannten Strömungsgleichrichter nachgerüstet wurde, gingen die Stickoxid-Emissionen (NOx) unter realitätsnahen Bedingungen um bis zu 57 Prozent zurück. Bezüglich des Kraftstoffverbrauchs gebe sich nach der Umrüstung – unter Berücksichtigung der Messunsicherheit von zwei Prozent – ein geringer Anstieg von 0,4 bis 3,2 Prozent. Dieses Ergebnis entspreche den Messergebnissen der anderen beiden Testfahrzeuge, so die Experten.
Die Messungen wurden nach dem "Ecotest" durchgeführt, der laut ADAC realitätsnäher und strenger als die gesetzlichen Messverfahren zur Zulassung ist. Die Prüfer wiesen aber darauf hin, dass die Untersuchung einzelner Fahrzeuge keine generellen Aussagen über die Gesamtheit der zurückgerufenen Fahrzeuge zulasse.
Mehrverbrauch bereits vor der Umrüstung
Zwar unterschied sich der Verbrauch nach dem Update kaum von der Eingangsmessung. Jedoch lag in allen Fällen bereits die Messung vor der Umrüstung gemäß NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) deutlich über der Herstellerangabe. "Da die Werte jeweils im normierten NEFZ-Zyklus ermittelt wurden, ist dies als klare Auffälligkeit zu werten, die nicht mit der Umrüstung in Zusammenhang steht", so der ADAC. Beim Golf 2.0 TDI lag der Mehrverbrauch zu Beginn der Untersuchung bei 6,6 Prozent. Der Verbrauch des VW Polo 1.2 TDI übertraf die offiziellen Angaben um 9,6 Prozent. Beim dritten Teil der Sondermessung mit dem Golf Variant 1.6 TDI wurde im NEFZ nur ein Mehrverbrauch von 2,5 Prozent ermittelt. (se)