Autoscheiben gehen heute öfter kaputt, als vor Jahrzehnten. Das liegt aber nicht an minderer Glas-Qualität oder dünneren Scheiben, sondern hat statistische und konstruktive Gründe, wie die Verbandszeitschrift "Pro Motor" des Zentralverbands Deutsches Kfz-Gewerbe schreibt.
So sind insbesondere Frontscheiben heute erheblich größer als noch beispielsweise zu Zeiten des VW Käfers und haben daher rein statistisch ein höheres Risiko mit einem Fremdkörper zusammen zu treffen. Hinzu kommt, dass sie aus aerodynamischen Gründen wesentlich flacher konstruiert sind. Das führt beim Aufprall eines kleinen Steins zu größeren Beschädigungen.
Da Straßenschäden heute häufig mit preiswertem Rollsplit repariert werden, gibt es nach Angaben des Kfz-Gewerbes heute auch mehr kleine Steinchen, die manchmal jahrelang im Seitenraum der Straße liegen. Ein weiterer Grund, dass die Glasflächen heute öfter kaputt gehen, ist, dass Windschutzscheiben heute nahezu ausnahmslos in die tragende Struktur der Karosserie eingeklebt sind. Damit werden sie stark beansprucht, wenn man beispielsweise durch ein Schlagloch fährt, so dass sich kleine Beschädigungen schneller zu einem Riss ausweiten.
"Krater" darf nicht größer als fünf Millimeter sein
Reparieren lassen sich Schäden, die nicht größer sind als ein Zwei-Euro-Stück, der Krater sollte nicht größer als fünf Millimeter sein. Bei Unterdruck wird ein Steinschlag in der Werkstatt mit glasklarem Kunstharz aufgefüllt. Anschließend ist er nahezu unsichtbar, die Scheibe gewinnt ihre vollständige Stabilität zurück.
Einige Einschränkungen gibt es allerdings: Innerhalb des so genannten Fernsicht-Feldes, also der Bereich unmittelbar vor den Augen des Fahrers, sind keine Reparaturen zulässig. Außerdem sind aus technischen Gründen keine Reparaturen im Randbereich der Scheibe möglich, da das Gerät sich dort nicht korrekt ansetzen lässt. In diesen Fällen sowie bei größeren Beschädigungen hilft nur der Austausch der kompletten Scheibe. (sp-x)