Das Deutsche Kfz-Gewerbe (ZDK) hat seine Forderung nach staatlicher Hilfe in der Corona-Krise bekräftigt. "Wir brauchen eine schnelle Entscheidung der Politik für eine Kaufprämie, die auf jeden Fall Neufahrzeuge und junge Gebrauchte mit umweltfreundlichen Verbrennungsmotoren der aktuellsten Schadstoffnormen einbeziehen muss", erklärte ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn am Mittwoch in Bonn. "Die momentane Hängepartie verschlechtert zusehends die Lage im Handel. Und auch die Verbraucher wollen jetzt Klarheit."
Peckruhn verwies auf die weiterhin existenziell bedrohliche Lage im Autohandel. Laut einer Hochrechnung des Zentralverbands sitzen die Händler in Deutschland allein auf nicht zugelassenen Neufahrzeugbeständen im Wert von rund 14,8 Milliarden Euro. Am Montag hatten sich nach AUTOHAUS-Informationen alle Fabrikatsverbände und der ZDK in einer Videokonferenz auf eine gemeinsame Linie verständigt.
Die Hoffnungen der Kfz-Branche ruhen auf der kommenden Sitzungswoche des Bundestages ab dem 25. Mai. Sie biete der von der Regierung beauftragten Arbeitsgruppe ein "optimales Zeitfenster", die Entscheidungsvorlage für das dringend benötigte Konjunkturprogramm zu finalisieren, so Peckruhn. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte angekündigt, dass bis Anfang Juni über eine Kaufprämie entschieden werden soll (wir berichteten).
Peckruhn ist Skoda-Händler und Sprecher des Fabrikatshandels im ZDK. Der Unternehmer aus Sangerhausen betonte erneut die hohe Bedeutung des Autohandels für die gesamte Prozesskette der Automobilwirtschaft mit ihren rund 1,3 Millionen Beschäftigten: "Wenn die Fahrzeuge beim Handel nicht abfließen, kann auch die Fertigung der Neufahrzeuge nicht wieder richtig in Gang kommen." Das hätte einen negativen Einfluss auf die deutsche Schlüsselindustrie und würde den dringend benötigten Neustart der Gesamtwirtschaft massiv behindern. (AH)
Haberl