Die Schlichtungskompetenz der bundesweit 100 Kfz-Schiedsstellen bleibt gefragt. Im vergangenen Jahr haben sie nach einer aktuellen Auswertung des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK) rund 8.600 Anträge bearbeitet. Das waren 2,8 Prozent weniger als 2018.
Von den insgesamt 8.584 Anträgen wurden laut ZDK-Bilanz 90,8 Prozent im Vorverfahren und damit im direkten Austausch zwischen Schiedsstelle, Kunde und Kfz-Betrieb geregelt. 791 Anträge (9,2 Prozent) gelangten schließlich vor eine Schiedskommission.
Die Mehrzahl der Anträge (7.072 bzw. 82,4 Prozent) bezog sich auf Reparatur und Wartung. Die Kunden bemängelten vor allem unsachgemäße Arbeit, nicht nachvollziehbare oder vermeintlich zu hohe Rechnungen sowie nicht in Auftrag gegebene und trotzdem durchgeführte Arbeiten. Bei den insgesamt 1.512 Anträgen (17,6 Prozent) an die Gebrauchtwagen-Schiedsstellen standen technische Mängel ganz oben auf der Liste, gefolgt von nicht benannten Unfallschäden.
Die aktuelle Statistik fällt ins Jahr des 50-jährigen Bestehens der Kfz-Schiedsstellen. Das Jubiläum ist Anlass für den ZDK, gemeinsam mit den Partnern ADAC, Deutsche Automobil Treuhand (DAT) und Europäisches Verbraucherzentrum (EVZ) über dieses bewährte Schlichtungsverfahren zu informieren.
"Die Kfz-Schiedsstellen sind eine freiwillige und branchenspezifische Institution der Organisation des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes für den Verbraucherschutz", sagte ZDK-Präsident Jürgen Karpinski. Er sprach von einer "Erfolgsgeschichte für Autofahrer, Werkstätten und Gebrauchtwagenhandel gleichermaßen". (AH)