Continental hat auf der Messe CES eine weitere Sicherheitsebene für das hochautomatisierte Fahren vorgestellt. Zusätzlich zu einem zentralen Steuergerät setzt das Unternehmen eine "Safety Domain Control Unit" (SDCU) ein, um das Fahrzeug auch bei einem möglich Ausfall der Funktionen sicher anzuhalten zu können (Safe Stop).
Das System stammt aus der Luftfahrt, wo sich redundante Techniken bewährt haben. Dort gebe es stets eine oder mehrere Rückfallebenen. Ein Fahrzeug könne mit dem SDCU selbst dann in einen sicheren Zustand gebracht werden, wenn die Hauptautomation ausfallen sollte. Im Falle einer Störung werde das fehlerhafte System außer Betrieb genommen.
Der Fahrer stünde als unabhängige Rückfallebene bei hochautomatisierten Fahrzeugen nicht verlässlich zur Verfügung, weil dieser anderwertig beschäftigt sein könnte und nicht innerhalb von Sekundenbruchteilen die Fahrzeugführung übernehmen kann. Aus diesem Grund müsse jedes hochautomatisierte Fahrzeug in der Lage sein, selbsttätig anzuhalten.
Darauf sind laut Continental Level-4-Fahrzeuge wie der Cruising Chauffeur vorbereitet. Tritt der Fahrer trotz Aufforderung nicht in Aktion, so führe das Auto ein Minimum Risk Manöver durch. Dabei soll das Fahrzeug entweder selbsttätig auf den Standstreifen fahren und dort anhalten. Falls kein Standstreifen existiert beziehungsweise dieser blockiert ist, soll es mit eingeschaltetem Warnblinker in der Fahrspur abnehmender Geschwindigkeit weiterfahren, bis es einen passenden Haltepunkt für einen Safe Stop findet.
"Damit ist das Fahrzeug bei einer Störung noch in der Lage, auch ohne Fahrereingriff einen sicheren Zustand herbeizuführen. Das ist eine entscheidende Vertrauensgrundlage für die Akzeptanz des automatisierten Fahrens", erklärt Maged Khalil, Leiter Advanced Systems Architecture Design bei Systems & Technology in der Division Chassis & Safety. (asp)