Da wird der eine oder andere aufatmen: Nach vielen Monaten (seit Juli 2020) scheint sich nun bei der Preis- und Angebotsentwicklung von Gebrauchtwagen eine Entspannung abzuzeichnen. Das geht aus dem aktuellen AutoScout24 Gebrauchtwagen-Preis-Index (AGPI) hervor.
Gebrauchtwagenmarkt entspannt sich ganz leicht
Die Entspannung lässt sich allerdings nur als "leicht" bezeichnen: So legten die Preise im April laut "nur noch" um 0,5 Prozent zu. Somit war ein Gebrauchter im Durchschnitt für 130 Euro mehr als im Vormonat zu haben: Das Fahrzeug wechselt im Durchschnitt für nun 27.319 Euro den Besitzer.
"Von einer echten Trendumkehr bei Preisen und Angebot zu sprechen, wäre zwar noch zu früh, doch sehen wir im April zumindest eine Stabilisierung beim Blick auf den Gebrauchtwagenmarkt", sagt Stefan Schneck, Vertriebschef Deutschland bei AutoScout24.
Denn: In erster Linie sind es Elektroautos und Hybridfahrzeuge, die überproportional an Wert gewinnen: Mit einem Durchschnittspreis von 45.071 Euro kosten Stromer im April 13,8 Prozent (Hybridfahrzeuge: plus 1,4 Prozent) mehr als im Vormonat. "Ursache dürften die aktuell hohen Kraftstoffpreise sein", so Schneck weiter. Sportwagen dagegen wurden günstiger – um 2,8 Prozent gegenüber dem Vormonat.
Nachholeffekte werden schwächer
Ein Grund für die leichte Erholung auch dem Gebrauchtwagenmarkt könnte sein, dass die Nachfrage schwächer wird: "Gründe für die steigenden Preise seit Juli 2020 waren im Wesentlichen die Corona-Krise und der Chipmangel, der die Industrie ausgebremst hat. Es sieht so aus, als kämen die damit verbundenen Nachholeffekte langsam an ihr Ende", vermutet Schneck.
Ein weiteres Signal der Entspannung im Gebrauchtwagenmarkt ist das sich stabilisierende Angebot. Laut AutoScout24 waren im vergangenen Jahr "Rückgänge im deutlich zweistelligen Prozentbereich" zu verzeichnen – nun steigt das Angebot.