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Autozulieferer: Kampf um Grammer entbrannt

01.02.2017 08:00 Uhr
Beim Autozulieferer und Sitzehersteller Grammer zeichnet sich ein Streit um die Ausrichtung des Unternehmens ab.

Autozulieferer aus dem Firmenreich der Familie Hastor haben VW im Sommer gehörig zu schaffen gemacht. Jetzt greifen die Hastors nach einem bayerischen Zulieferer - und bekommen Contra.

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Der Autozulieferer Grammer wehrt sich mit aller Kraft gegen eine Machtübernahme durch die umstrittene Investorenfamilie Hastor. Sie wolle Vorstandschef Hartmut Müller ablösen und den Aufsichtsrat mit eigenen Vertrauensleuten neu besetzen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Die Familie Hastor hatte im vergangenen Sommer durch den Zuliefererstreit ihrer Prevent-Gruppe mit Volkswagen für Schlagzeilen gesorgt.

Die Grammer AG mit Sitz im bayerischen Amberg baut für VW, BMW, Daimler und andere Kunden Kopfstützen, Sitze und Armaturenbretter und beschäftigt rund 12.000 Mitarbeiter. Wichtige Kunden verfolgten den Anteilsbesitz der Familie Hastor sehr genau und sähen die die Unabhängigkeit der bestehenden Organe der Grammer AG als unerlässlich an, teilte das Unternehmen mit.

Die Investoren Cascade und Halog, hinter denen die bosnische Familie Hastor stehe, hielten zusammen inzwischen mehr als 20 Prozent der Grammer-Aktien. Cascade fordere eine außerordentliche Hauptversammlung und wolle fünf der sechs Aufsichtsratssitze mit ehemaligen oder aktuellen Prevent-Mitarbeitern besetzen. Die Ziele seien jedoch nicht bekannt, ein klärendes Gespräch sei nicht zustandegekommen, teilte Grammer mit und warnte vor einer Kontrollübernahme durch einen Minderheitsaktionär.

VW-Konzernchef Matthias Müller hatte nach dem Streit mit Prevent, der in Emden, Wolfsburg und anderen Werken zu Produktionsausfällen geführt hatte, Konsequenzen beim Einkauf angekündigt. Im Januar ist die Hastor-Investmentgruppe Tahoe beim schwäbischen Küchenhersteller Alno eingestiegen, inzwischen hat Alno einen Sparkurs mit Stellenabbau angekündigt. (dpa)

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