Bundesweit sind nach Einschätzung des Berliner Justiz- und Verbraucherschutzsenators Dirk Behrendt weiterhin viele Gebrauchtwagen mit manipulierten Tachometern auf der Straße. Betroffen sei nach seinen Informationen ein Drittel aller gebrauchten Fahrzeuge, sagte der Grünen-Politiker am Mittwoch. Das sei nicht nur für Käufer ein Ärgernis - auch Autohändler büßten so Vertrauen ein. Mit zurückgedrehten Tachoständen ließen sich deutlich höhere Preise erzielen. Durch die Digitalisierung der Kilometerzähler seien Veränderungen noch einfacher geworden.
Berlin, Niedersachsen und Schleswig-Holstein wollen demnach auf der Konferenz der Verbraucherschutzminister im Kampf gegen solche Fälschungen einen gemeinsamen Beschlussantrag vorlegen. Anliegen sei, Käufer wirksamer zu schützen. Ein Vorbild sei beispielsweise Belgien, wo Gebrauchtwagen nur mit einem "Car-Pass" verkauft werden dürften, der alle Kilometerstände von Inspektionen und Reparaturen enthält.
Zu den Forderungen an die Bundesregierung gehört auch die Einführung einer Datenbank. Zudem müsse sich die Autoindustrie zu einem besseren Schutz ihrer Fahrzeuge verpflichten. Auch Sanktionen sollten verschärft werden. Die Regierung solle sich überdies für ein europaweites Verbot von Tacho-Manipulationen einsetzen. Das Treffen der Minister beginnt am Donnerstag in Dresden. (dpa)