Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat mehr Tempo bei der Verbreitung von Antrieben mit sogenannten Wasserstoff-Brennstoffzellen gefordert. "Wir sehen viele einzelne Studien und Projekte, aber wir müssen jetzt in die Massenwirksamkeit gehen, weil jetzt müssen wir die Neugier der Bürger gewinnen", sagte Scheuer am Donnerstag auf der Bundestagung des Kraftfahrzeug-Gewerbes in Berlin. Der Minister warnte davor, bei alternativen Antrieben allein auf Elektromotoren zu setzen. "Ich finde, die Eingrenzung auf nur Elektromobilität zu kurz gesprungen."
Es bräuchte alle Mobilitätsvarianten und Antriebstechnologien, darunter zählte Scheuer auch Verbrennermotoren. "Die Menschen sollen selber entscheiden, was Sie für ihre Mobilität brauchen. Und das wird nicht von der Politik auferlegt." Die gleiche Meinung hatte zuvor schon der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes, Jürgen Karpinski, geäußert. "Im Moment ist die Stimmung gegen das Auto extrem schlecht und wir haben hier eine kleine Minderheit, die lautstark auf sich aufmerksam macht."
Brennstoffzellen machen aus Wasserstoff und Sauerstoff Wasserdampf und Strom. Tankzeit und Reichweite der Autos entsprechen denen von Benzinern. Die Technik gilt allerdings als teuer und die Tankstellen-Infrastruktur als schlecht ausgebaut. Vor allem für Lastwagen im Fernverkehr sehen die Hersteller die Brennstoffzelle als möglichen Nachfolger des Diesels, weil Gewicht und Ladezeiten von Akkus großer Lastwagen enorm sind. (dpa)