Der Vorstandschef des Autozulieferers Continental, Elmar Degenhart, hat sich gegen Vorwürfe gewehrt, bei den bevorstehenden Einschnitten in dem Konzern handele es sich um ein reines Sparprogramm. "Mitten in einem historischen Umbruch der Industrie machen wir Continental zukunftsfähig", sagte er der 'Hannoverschen Allgemeinen Zeitung' (Freitag). "Mir ist aber wichtig, dass wir nicht von einem reinen Sparprogramm reden." Continental entwickele ein komplett neues Wachstumsmodell.
Das Unternehmen will weltweit 30.000 Stellen "verändern", davon 13.000 in Deutschland. Neben dem Wegfall von Stellen zählen auch Umschulungen von Mitarbeitern und Verlagerungen von Jobs dazu.
Arbeitnehmervertreter kritisierten die Pläne scharf. Degenhart wollte ausdrücklich nicht direkt von Stellenabbau sprechen. "Veränderung kann für die Beschäftigten auch Weiterqualifizierung, interne Umsetzung oder Verkauf eines Unternehmensteils unter Erhalt des Jobs bedeuten."
Mit Blick auf den Standort Aachen mit 1.800 Mitarbeitern räumte Degenhart aber ein, dass es dort wahrscheinlich nicht ohne Entlassungen gehen werde. "Es wäre nicht fair, etwas anderes zu behaupten. Aber wir werden alles tun, um sie so sozialverträglich und fair wie möglich zu gestalten." In der Produktion in Aachen habe ein hoher Anteil der Belegschaft keine oder keine relevante Berufsausbildung. "Wir werden daher zum Beispiel diesen Mitarbeitern eine Qualifizierung anbieten, zum Beispiel in der Logistik." (dpa)