Polestar schiebt den Ausbau seines Servicenetzwerks in Deutschland an. Man habe weitere Kollaborationen mit Volvo-Händler geschlossen, teilte die Elektro-Automarke zu Wochenbeginn mit. Bundesweit zählten momentan 23 Volvo-Betriebe zu den autorisierten "Polestar Service Points". Anfang des Jahres sollen es über 60 Werkstattstandorte werden.
"Durch unsere Nähe zu Volvo können wir auf die langjährige Erfahrung unserer Partner bauen und ein hochqualitatives Servicenetzwerk wie keine andere junge Marke aufbauen", sagte Deutschland-Chef Alexander Lutz. Polestar wachse "rasend schnell". Umso wichtiger sei es, dass auch die Anzahl der Servicestellen zunehme. Dies sei nur der erste Schritt einer stetigen Erweiterung, um eine deutschlandweite Abdeckung zu gewährleisten.
Bis Jahresende sollen den Angaben zufolge noch mehrere neue Standorte entstehen. Somit werde die Abdeckung Deutschlands kurzfristig mehr als verdoppelt, betonte Lutz. Polestar hatte bereits angekündigt, sein Werkstattnetz 2021 im dreistelligen Bereich auszubauen. Lutz: "Das Wachstum wird schrittweise mit der Anzahl der Polestars erfolgen, wobei nach der ersten Expansion bis Jahresende insgesamt 61 Service Partner zu den Polestar-Partnern zählen werden."
Bei der Anbindung neuer Werkstätten hatte der schwedische Hersteller primär Kundendaten wie Wohnorte evaluiert, um eine schnelle Erreichbarkeit in der Umgebung zu gewährleisten. Lutz: "Ziel ist es, ein flächendeckendes Servicenetzwerk aufzubauen, dass den Werkstattbesuch auch durch den Hol-und-Bring Service so einfach wie möglich macht." Darüber hinaus würden in den kommenden Wochen Over-the-Air-Updates verfügbar und auch von jedem Polestar 2 empfangbar sein.
Polestar liefert seine vollelektrische Fließheck-Limousine erst seit August in Deutschland aus. Bis Ende November wurden laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) bereits 677 Polestar 2 zugelassen. Davon entfiel mehr als jedes zweite Fahrzeug auf einen Privatkunden. Hinzu kamen 22 Stück des Hybridsportwagens Polestar 1.
Parallel zum Service-Netzwerk stärkt Polestar seine Präsenz in den Innenstädten deutscher Metropolen. Der erste "Polestar Spaces" hierzulande wurde im August in Düsseldorf eröffnet. Seit Anfang Dezember gibt es einen Pop-up-Showroom in einem Kölner Einkaufszentrum. Weitere "Spaces" in Stuttgart und Hamburg sollten noch vor Jahresende folgen, der erneute Corona-Lockdown machte den Eröffnungen aber einen Strich durch die Rechnung. Für das erste Quartal 2021 sind weitere Standorte in Berlin, Frankfurt und München geplant.
Polestar sieht sich hauptsächlich als digitale Marke, bei dem Kunden alles online erledigen können: von der Beratung über die Konfiguration bis hin zum Leasing oder Kauf. Dennoch sind sich die Schweden bewusst, dass Kunden auch den direkten Kontakt suchen und die Modelle erleben wollen. In den "Spaces" beraten kommissionsfreie Experten zu den Modellen und bieten Probefahrten an. Auch hier arbeitet Polestar mit erfahrenen Volvo-Händlern zusammen. (rp)