Die Zahl der in Deutschland gestohlenen Katalysatoren ist auch im vergangenen Jahr wieder deutlich gestiegen. Allein die ADAC-Straßenwacht wurde 1.038-mal wegen des entwendeten Bauteils gerufen. Der Automobilclub schätzt, dass die Dunkelziffer noch deutlich höher liegt. Vor vier Jahren zählten die Pannenhelfer noch 77 Fälle, 2019 waren es bereits mehr als doppelt so viele. 2020 zählte die Straßenwacht schon 420 Kat-Diebstähle, 2021 waren es 959.
Nach bisherigen Erkenntnissen sind vor allem ältere Fahrzeuge mit Benzinmotoren betroffen, bei denen der Drei-Wege-Katalysator gut zugänglich in der Mitte des Wagenbodens montiert ist, wie beispielsweise beim Opel Astra, Toyota Prius und VW Polo. Bei neueren Fahrzeugen wird der Abgasreiniger hingegen sehr nah am Motor eingebaut, damit er sich nach dem Kaltstart schneller aufheizt und auf Betriebstemperatur kommt. Dort ist er deutlich schwerer zu erreichen, der Ausbau kostet die Diebe hier mehr Zeit.
Den zunehmenden Kat-Klau führt der ADAC auf den hohen Preis der darin verwendeten Edelmetalle wie Platin, Palladium und Rhodium zurück. Die entwendeten Katalysatoren werden recycelt. Die so gewonnenen Edelmetalle können anschließend den Herstellern wieder angeboten werden.
Autos, deren Katalysator entwendet wurde, werden laut ADAC nicht nur deutlich lauter, sondern sie verlieren auch die Betriebsgenehmigung und dürfen daher nicht mehr im öffentlichen Straßenverkehr fahren. Zur Werkstatt sind sie auf dem Abschleppwagen oder einen Anhänger zu transportieren. Ein Ersatz kostet inklusive Einbau bis zu 1.000 Euro, bei vereinzelten Modellen auch deutlich mehr.