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Dieselautos: Bundesrat pocht auf Hardware-Nachrüstungen

19.10.2018 13:58 Uhr
Dieselautos: Bundesrat pocht auf Hardware-Nachrüstungen
Der Bundesrat pocht auf Hardware-Nachrüstungen älterer Diesel.
© Foto: Twintec

Die Bundesregierung soll dafür sorgen, dass die Autobauer Hardware-Nachrüstungen für Diesel-Fahrzeuge umsetzen und die Kosten übernehmen, fordern mehrere Bundesländer.

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Die Bundesländer pochen im Kampf gegen Luftverschmutzung und Fahrverbote auf Hardware-Nachrüstungen von Dieselautos. Die Bundesregierung solle dafür Sorge tragen, "dass die Hersteller in die Verantwortung für die Kosten zu nehmen sind", heißt es in einem Antrag der Länder Hessen, Berlin und Brandenburg, den der Bundesrat am Freitag in Berlin annahm.

Die hessische Ministerin für Bundesangelegenheiten, Lucia Puttrich (CDU), sagte in der Länderkammer: "Wir wollen Fahrverbote verhindern." Das sei das oberste Ziel. Die technische Nachrüstung sei das beste Mittel dafür. Die Autoindustrie müsse in die Pflicht genommen werden. Der hessische Landtag stehe hinter dem Antrag.

Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) sagte: "Die Verbraucherinnen und Verbraucher, aber vor allem die in ihrer Gesundheit gefährdeten Menschen erwarten, dass wir sie nicht im Stich lassen." Nur mit Nachrüstungen könne zudem verloren gegangenes Vertrauen in den Industriestandort Deutschland zurückgewonnen werden.

Bundesregierung müsse Voraussetzungen für Nachrüstungen schaffen

Die Bundesregierung müsse die Voraussetzungen schaffen, damit für die betroffenen Dieselfahrzeuge eine Nachrüstung der Abgasreinigung am Motor erfolgen kann, heißt es dem Beschluss der Länderkammer.

In mehreren Städten drohen nach Gerichtsurteilen Fahrverbote für ältere Diesel, darunter Frankfurt am Main und Berlin. In Hamburg sind bereits Straßenabschnitte für ältere Dieselautos und Lastwagen gesperrt, um dort die Stickoxid-Belastung zu senken.

In Hessen wird am 28. Oktober ein neuer Landtag gewählt, Fahrverbote für Diesel sind ein wichtiges Thema im Wahlkampf. Den Antrag hatte Hessen eingereicht, bevor die Regierungskoalition in Berlin im Streit um Nachrüstungen einen Kompromiss gefunden hatte. Allerdings sind nach wie vor viele Fragen offen. Der Bund bereitet die rechtlichen Voraussetzungen für Nachrüstungen vor, es fehlen aber noch grundlegende Zusagen der Autobauer.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) nutze den Beschluss des Bundesrats, um Druck auf die Unternehmen und Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) zu machen: "Jetzt kommt es darauf an, dass die Hersteller ihre Verweigerungshaltung aufgeben und der Verkehrsminister zügig die rechtlichen Voraussetzungen für Nachrüstungen schafft", sagte sie.

Verkehrsminister sehen Diesel-Hersteller in der Verantwortung

Die Verkehrsminister von Bund und Ländern wollen in der Diesel-Krise die Autohersteller nicht aus der Verantwortung entlassen. Es werde jedoch noch längere Zeit dauern, bis Hardware-Nachrüstungen von Diesel-Pkw der Abgasnorm Euro 5 möglich würden, sagte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) am Freitag in Hamburg. Gegenwärtig gebe es keinen genehmigungsfähigen Hardware-Nachrüstsatz. Man brauche mindestens eineinhalb Jahre, bis ein solcher entwickelt und vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) genehmigt sei.

Für Diesel-Pkw ausländischer Hersteller lohne sich eine Nachrüstung generell nicht. Einfacher sei hingegen die Nachrüstung von Lkw, Bussen und Lieferfahrzeugen. (dpa)

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KOMMENTARE


Martin Hartmann

19.10.2018 - 16:30 Uhr

Ach herje, dann schmeiße ich also meinen mühsam abgesparten dreieinhalb Jahre alten Euro 5 Diesel in die Tonne und bewege mich mangels bezahlbarem Ersatz zukünftig per pedes zu meiner Arbeitsstelle. Welcher von der deutschen Autolobby zwischenfinanzierte Staatssekretär aus dem Bundesverkehrsministerium hat den die Aussage "Für Diesel-Pkw ausländischer Hersteller lohne sich eine Nachrüstung generell nicht" getätigt?


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