Der bayerische Autozulieferer Grammer spürt die weltweit sinkende Autonachfrage und hat seine Jahresprognose nach unten korrigiert. Vorstandschef Thorsten Seehars kündigte am Dienstag ein Sparprogramm an. "Das Branchenumfeld im Automobil- und Nutzfahrzeugbereich hat sich weltweit deutlich eingetrübt", sagte er. Grammer müsse sich auf eine möglicherweise länger anhaltende schwächere Nachfrage einstellen. Details wurden nicht genannt.
Der Konzern beschäftigt 15.000 Mitarbeiter. Grammer war in einer Abwehrschlacht gegen die Investorenfamilie Hastor im August 2018 von dem chinesischen Autozulieferer Ningbo Jifeng übernommen worden.
Der Konzernumsatz dürfte im Jahr nach der Übernahme des US-Autozuliefererers TMD von 1,86 auf 2,0 Milliarden Euro wachsen statt wie bisher geplant auf 2,1 Milliarden Euro, teilte Grammer in Amberg in der Oberpfalz weiter mit. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll deutlich über Vorjahr liegen - aber die um einmalige Sonderbelastungen und Währungseffekte bereinigte Ebit-Rendite dürfte sich nur "auf dem aktuellen Niveau von 3,8 Prozent bewegen".
In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres steigerte Grammer seinen Umsatz von 1,4 Milliarden auf 1,5 Milliarden Euro, das Betriebsergebnis stieg "trotz des schwachen dritten Quartals" von 28 Millionen auf 62 Millionen Euro. Die Sondereffekte des Vorjahres wirkten sich hierbei positiv aus. (dpa)