Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat sich für Anreize zum Kauf von Elektro-Fahrzeugen in Deutschland ausgesprochen. Es seien Anreize - in welcher Form auch immer - nötig, damit der Preisunterschied zwischen einem E-Auto und einem herkömmlichen Fahrzeug reduziert werde, sagte der SPD-Chef am Mittwoch in Berlin. "Ich bin sehr dafür, dass wir das machen."
Er sei ganz sicher, dass das Ziel von einer Million E-Fahrzeugen in Deutschland bis zum Jahr 2020 nicht erreicht werde, "wenn wir nicht einige Dinge auf den Weg bringen". Dazu gehöre neben Anreizen auch, dass die öffentliche Hand einen erheblichen Teil ihrer Fahrzeugflotte auf Elektroautos umrüste, damit ein Markt geschaffen werde.
Bund, Länder und Kommunen mit ihrer großen Nachfrage sollten sich auf eine Quote für E-Fahrzeuge festlegen: "Das wäre ein Riesenschritt nach vorne." Auch sei eine verlässliche Infrastruktur nötig.
Gabriel warnte davor, infolge des VW-Abgas-Skandals um geschönte Stickoxid-Messwerte Dieselmotoren insgesamt infrage zu stellen: "Von der Dieseltechnik hängen in Deutschland 75.000 Arbeitsplätze ab." Ganz wesentliche Teile der Einsparungen beim Ausstoß des Klimagases Kohlendioxid würden zudem dadurch erbracht, weil Dieselfahrzeuge deutlich weniger verbrauchten als Benzinmotoren. "Trotzdem müssen wir besser werden im Umstieg auf alternative Antriebe." (dpa)