Elektrofahrzeuge und Autos mit Plug-in-Hybrid stellen neue Herausforderungen an die Bremsanlage: Zum einen muss die Bremsenregelung imstande sein, die Wirkung zweier Verzögerungssysteme (der Rekuperation sowie der herkömmlichen Reibungsbremse) miteinander zu kombinieren. Das sollte unmerklich für den Fahrer geschehen und möglichst viel Energie zurückgewinnen. Zum anderen funktioniert bei elektrifizierten Fahrzeugen die jahrzehntelang bewährte Kraftverstärkung mittels Unterdrucks nicht mehr, es braucht also eine neue Kraftquelle für die Bremskraftunterstützung.
Der Technologiekonzern ZF hat deshalb mit dem Electronic Brake Booster ein Bremssystem entwickelt, das diese Anforderungen erfüllt und Komfort- und Fahrerassistenzfunktionen bereitstellt. Zudem kann das System auch hochautomatisierte und autonome Fahrfunktionen unterstützen.
Verwendbar in allen Fahrzeugklassen
Der Electronic Brake Booster macht nicht nur die Verwendung einer Vakuumpumpe und der damit nötigen Schläuche überflüssig, sondern er benötigt auch nur wenig Bauraum. Zudem garantiert er einen schnelleren Bremsdruckaufbau als ein Unterdruck-Bremskraftverstärker, was in Notsituationen für einen kürzeren Bremsweg sorgt.
Der EBB lässt sich in unterschiedlichen Fahrzeugklassen einsetzen. Derzeit wird das System in der Erstausrüstung bei mehreren Modellen auf Basis des Modularen Elektrobaukastens (MEB) von Volkswagen genutzt. Die Spanne reicht vom ID.3 und ID.4 bis hin zum Großraumvan ID.Buzz. Unter seiner Marke TRW stellt ZF Aftermarket den Electronic Brake Booster ab sofort auch dem freien Ersatzteilmarkt zur Verfügung. Mit drei Teilenummern deckt er folgende Anwendungen ab: VW ID.3, ID.4, ID.5, AUDI Q4 e-tron, Skoda Enyak und Cupra Born. ZF Aftermarket plant eine kontinuierliche Erweiterung des Ersatzteil-Portfolios.