Das Deutsche Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) macht sich weiter für eine sektorspezifische Regulierung bei Fahrzeugdaten in Europa stark. "Nur mit einer gesunden Plattformökonomie können Handwerksbetriebe in Zukunft am Markt bestehen bleiben", sagte ZDK-Vizepräsident Detlef Peter Grün am Dienstag im Rahmen des diesjährigen "Europäischen Parlaments der Unternehmen" (EPdU) in Brüssel.
Mit dem von der EU verabschiedeten Data Act stehe der Nutzer im Zentrum – das sei positiv, denn er könne Daten an andere weitergeben, zum Beispiel an Reparaturbetriebe, so Grün. Bei vernetzten Fahrzeugen würden sich jedoch zum Teil völlig andere Anforderungen als bei Industriedaten stellen. Fahrzeugdaten müssten daher wettbewerbsrechtlich besonders geregelt werden.
Der Bundesinnungsmeister betonte: "Wir als Unternehmen aus dem Automotive Aftermarket brauchen gleichberechtigten Zugang zu Daten und daher so schnell wie möglich eine sektorspezifische Regulierung." Denn nur so könne die digitale Transformation im gesamten Automobilsektor bewältigt werden.
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Das EPdU-Zusammentreffen ist die größte Veranstaltung seiner Art auf EU-Ebene. Dabei richten Unternehmerinnen und Unternehmer aus ganz Europa ihre Sorgen und Erwartungen rund um wirtschaftsrelevante Themen direkt an die EU-Institutionen. Die Veranstaltung wird im Regelfall alle zwei Jahre vom Dachverband der Europäischen Industrie- und Handelskammern im EU-Parlament organisiert.
Branchenvertreter zeigen Präsenz
Bei der sechsten EPdU-Ausgabe waren neben Grün auch ZDK-Vorstand Michael Ziegler, ZDK-Hauptgeschäftsführer Kurt-Christian Scheel sowie Kfz-Unternehmer und Vizepräsident der Handwerkskammer Koblenz Mark Scherhag vor Ort.