In 2022 ist die Anzahl der Marderschäden bei Autos gegenüber 2021 nur leicht gestiegen. Der einzelne Schadenfall wird aber immer teurer, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ausgewertet hat.
So zahlten die Versicherer für jeden Marderschaden in 2022 durchschnittlich fast 500 Euro - und damit rund zehn Prozent mehr als 2021, erklärte die stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach.
Laut GDV sind Autos besonders gefährdet, die häufig an wechselnden Orten beziehungsweise in Revieren unterschiedlicher Marder parken. Der Grund: Marder schlüpfen gerne in die warmen Motorräume von Pkw. Hier markieren sie dann mit einem Sekret ihr Revier. Parkt ein Auto in verschiedenen Revieren, werden die entsprechend markierten Leitungen von anderen Mardern häufig komplett zerbissen. "Wird eine zerbissene Leitung zu spät bemerkt, kann das gefährliche Ausfälle der Fahrzeugtechnik verursachen", so Käfer-Rohrbach. Besonders gravierend sind Marderbisse bei Elektroautos, da bei defekten Hochvoltkabeln oft der gesamte Kabelsatz ausgetauscht werden muss.
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Tipps zum Schutz des Fahrzeugs gegen Marderbisse:
- Helfen können Abschottungen für den ganzen Motorraum, beispielsweise durch elastische Drahtgitter, die unter den Motor gelegt werden. Diese Barrieren hindern die Tiere daran, überhaupt zu den Kabeln und Schläuchen vorzudringen.
- Ebenfalls erhältlich sind Abwehrsysteme, die Marder mit Ultraschall-Wellen oder Stromstößen vom Auto fernhalten sollen.
- Eine weitere Möglichkeit: Das Ummanteln von Kabeln und Schläuchen, beispielsweise durch zusätzliche Schläuche aus Hartplastik.
- Eine fachgerechte Reinigung des Motorraums nach einem "Marderbesuch" hilft, am besten durch eine Werkstatt
Teil- oder Vollkaskoversicherte sind gegen die finanziellen Schäden durch Marderbisse geschützt. Eine Kfz-Haftpflichtversicherung reicht hingegen bei einem Marderschaden am Auto nicht aus. Einige Kaskoversicherungstarife decken nur direkte Schäden ab, ersetzen also nur die beschädigten Teile. Andere Tarife umfassen auch die teils teuren Folgeschäden am Auto. Diese Tarife zahlen dann auch die Fälle, in denen angebissene Zündkabel den Katalysator lahmlegen, undichte Kühlschläuche zu Motorüberhitzung oder kaputte Gummimanschetten im schlimmsten Fall zu Schäden an den Antriebs- oder Achsgelenken des Fahrzeugs führen