Die Standzeiten für Gebrauchtwagen haben sich im Juni erneut erhöht. Wie der Online-Marktplatz Mobile.de auf Basis eigener Daten errechnet hat, warten Gebrauchte aktuell im Schnitt 91,6 Tage auf einen Käufer (Mai: 89,2 Tage). Vor einem Jahr waren es lediglich 79,7 Tage.
"Die Zeiten zügiger Abverkäufe mit unter 80 Standtagen im Schnitt scheinen vorerst vorbei zu sein", erklärte Martin Fräder, Head of Sales bei Mobile.de. Und weiter: "Das Standtageplus von 14,9 Prozent deutet darauf hin, dass Käuferinnen und Käufer den Autokauf derzeit noch genauer abwägen als im Jahr zuvor. Wegfall und Senkungen von Prämien bei gleichzeitig steigenden Preisen kommen als Treiber dieser Entwicklung infrage.
Während die Standtage seit Juni 2022 über alle Segmente hinweg anstiegen, waren es in der Mittelklasse lediglich 12,6 Prozent (91,2 Tage). Dennoch sind dies durchschnittlich über zehn Tage mehr als noch ein Jahr zuvor (Juni 2022: 81 Tage).
Deutlich schneller vom Hof ging es hingegen in den günstigeren Segmenten: Unangefochtener Schnelldreher sind die Minis, die im Schnitt nach 71,1 Tagen den Besitzer wechselten und dabei mit einem Preis von durchschnittlich 13.979 Euro gleichzeitig die aktuell günstigste Fahrzeugklasse bilden.
Unterdessen dreht sich die Preisspirale auf dem GW-Markt weiter. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lag der Durchschnittspreis für ein Fahrzeug aus Vorbesitz um 5,4 Prozent höher, ein Gebrauchter kostete im Juni durchschnittlich 33.792 Euro. Gegenüber Mai 2022 gab es aber einen Preisrückgang um 0,3 Prozent.