Der Beleuchtungshersteller Osram erwartet düstere Zeiten: In einer Gewinnwarnung hat das Münchner Traditionsunternehmen seine Prognose für 2019 drastisch gesenkt. Der Umsatz könnte um elf bis 14 Prozent schrumpfen, wie Osram am Donnerstag mitteilte. Außerdem droht im laufenden Geschäftsbetrieb ein Defizit von 50 bis 150 Millionen Euro bei Ein- und Ausgaben.
"Der Hintergrund ist unter anderem die anhaltende Marktschwäche in der Automobilindustrie, der Allgemeinbeleuchtung und bei mobilen Endgeräten", hieß es in der Mitteilung. "Dies hat zu hohen Lagerbeständen insbesondere in China geführt."
Osram wird somit offensichtlich mittelbares Opfer des US-chinesischen Handelskonflikts, der in der Volksrepublik einen unerwartet starken Einbruch der Konjunktur zur Folge hat. Unter anderem sind erstmals seit einem Vierteljahrhundert die Autoverkaufszahlen in China gesunken. Da die Autobranche zu den wichtigsten Abnehmern von Osram-Produkten zählt, trifft dies das Unternehmen hart.
Unternehmenschef Olaf Berlien hatte ursprünglich gehofft, dass sich die Nachfrage beleben würde, doch davon geht der Konzern mittlerweile nicht mehr aus. Berlien und Vorstandskollegen hatten bereits ein Sparprogramm verkündet, bis 2021 sollen die Kosten um 200 MIllionen Euro pro Jahr sinken. (dpa)