Der saarländische Bundestagsabgeordnete Markus Tressel (Bündnis90/Die Grünen) hat den Herstellern in der "Saarbrücker Zeitung" Schludrigkeit bei der Entwicklung ihrer Fahrzeuge vorgeworfen. "Die Autobauer vernachlässigen scheinbar bei immer schnelleren Produktzyklen die Qualität ihrer Fahrzeuge", sagte der Verbraucherschutzexperte der Zeitung.
Anlass ist dem Zeitungsbericht zufolge eine Anfrage der Grünen an das Bundesverkehrsministerium, in der eine detaillierte Aufstellung der Rückrufe dieses und des vergangenen Jahres angefordert wurde. Für das Jahr 2013 verzeichnete das dem Ministerium unterstellte Kraftfahrt-Bundesamt insgesamt rund 612.000 Fahrzeugrückrufe. Spitzenreiter war Toyota mit 256.860.
Allein im ersten Quartal des laufenden Jahres hat es laut KBA bereits 312.000 Fahrzeughalter erwischt. Allerdings geht der Löwenanteil von 273.559 Autos auf den großen VW-Rückruf vom Februar zurück, der durch ein vergleichsweise harmloses Problem mit der Heckklappe (wir berichteten) ausgelöst wurde.
Trotzdem schlug Tressel vor, Herstellern mit den meisten Rückrufen jährlich einen "Negativ-Preis" zu verleihen. Denn die Zahl der Rückrufe habe in den letzten Jahren nicht abgenommen, sondern sei konstant hoch geblieben. Unklar blieb, welche Kriterien der Politiker für diesen Preis anlegen will, also ob nur die Anzahl der Aktionen oder der zurückgerufenen Fahrzeuge betrachtet werden soll oder auch die Schwere des Mangels. (ng)
Die "Top Ten" der Fabrikate in Sachen Rückrufe finden Sie unten in der Infobox unter "Dateidownload". Auch unsere aktuelle "Frage der Woche" dreht sich um das Thema Rückrufe. Rechts in der Box können Sie abstimmen.
- Auswertung Rückrufe 2013 nach Fabrikaten (66.7 KB, PDF)
Thorsten