Viele Unternehmen in Deutschland wollen trotz des Lockdowns neue Mitarbeiter einstellen. Vor allem die starke Industriekonjunktur motiviere Firmen zu ersten Neueinstellungen, besonders in der Elektroindustrie, teilte das Münchner Ifo-Institut am Dienstag mit. Das monatliche Ifo-Beschäftigungsbarometer ist auf 97,6 Punkte gestiegen, den höchsten Stand seit Februar 2020. Das Beschäftigungsbarometer beruht auf einer monatlichen Umfrage unter 9.000 Unternehmen. Demnach will auch die Dienstleistungsbranche Personal einstellen, getrieben von Logistikunternehmen und IT-Firmen. Der Einzelhandel jedoch baut laut Ifo weiter Mitarbeiter ab.
Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hingegen würden ihre persönliche Arbeitszeit gern reduzieren, wie die Münchner Wirtschaftsforscher separat mitteilten. Demnach arbeiten 50 Prozent der Männer und 41 Prozent der Frauen mehr, als sie gern würden. Das Ifo-Institut hat in einer Studie für die Bertelsmann-Stiftung Daten des Sozio-oekonomischen Panels und des Panels Arbeitsmarkt und Soziale Sicherung ausgewertet, zweier Langzeitbefragungen. Sowohl Männer als auch Frauen würden demnach Lohnverzicht akzeptieren. Auf der anderen Seite würden aber auch 17 Prozent der weiblichen und neun Prozent der männlichen Beschäftigten gern mehr arbeiten.