In der deutschen Autoindustrie wächst der Pessimismus. Der auf einer monatlichen Unternehmensumfrage beruhende Indikator des Münchner Ifo-Instituts für die Geschäftserwartungen der Hersteller sank im April auf minus 30,4 Punkte, nach minus 21,8 im März. "Die Pkw-Hersteller sind verunsichert aufgrund des Kriegs in der Ukraine", sagte Ifo-Experte Oliver Falck am Mittwoch.
Unter den Zulieferern ist die Stimmung noch schlechter: Der Wert fiel von minus 39,8 Punkte auf minus 44,3. Die Indikatorzahlen sind die saldierten Werte positiver und negativer Geschäftserwartungen. Die Geschäftserwartungen für die kommenden Monate sind damit ähnlich trüb wie im Frühjahr 2020 in der ersten Phase der Pandemie, als die Industrie während des ersten Lockdowns stillstand.
Derzeit gibt es keine flächendeckenden Produktionsunterbrechungen, auch wenn die Fabriken unter Lieferengpässen leiden. Die Autohersteller beurteilen ihre aktuelle Lage laut Ifo auch sehr viel besser als vor zwei Jahren. "Die Hersteller können höhere Verkaufspreise durchsetzen und so trotz geringerer Stückzahlen ihre Erlöse steigern", sagte Falck. Für die kommenden Monate planen viele Hersteller demnach weitere Preiserhöhungen.