Was für ein Chaos, könnte man meinen, wenn das Chaos nicht längst vorhanden wäre; es wird durch Daimler und Renault nur noch größer. Nicht wenige Automobilhersteller füll(t)en das umstrittene Kältemittel R-1234yf bereits in die Klimaanlagen ihrer Produkte – viele auf Dauer, manche mehr oder weniger kurzfristig. Daraus ergaben sich zahlreiche Seltsamkeiten. Mit Smart und Renault kommt nun eine weitere Seltsamkeit hinzu.
Ob nun ein paar Baureihen mehr oder weniger das Chaos ausmachen, spielt inzwischen keine Rolle mehr, denn die Auswirkungen auf Werkstätten und Autohäuser bestehen unabhängig von der Quantität. Früher brauchte man ein einziges Klimaservicegerät, mittelfristig sind des drei: eins für das nach wie vor existente R-134a, eins für R-1234yf und eins für R-744, sprich Kohlendioxid. Betrieben mit viel "Fremdenverkehr" ist zu raten, zudem Geräte für Kältemitteldiagnose und -absaugung bereit zu halten.
Die grundsätzliche Empfehlung der asp-Redaktion lautet: Zurücklehnen und das Treiben der Autobauer, Kältemittelzulieferer, EU- und Bundesämter, Umwelt- und sonstigen Verbände beobachten. Leider ist diese Schmierenkomödie keine kostenlose Vorstellung. Kassiert wird später, beim Kauf von Servicegeräten und Kältemittelgebinden. Nach asp-Berechnung sind nur für die diesbezüglich zusätzliche Werkstattausrüstung mal schnell 15.000 Euro fällig. Sehr viel Geld für ein Stück, bei dem Zuschauer aus dem Servicebereich offenbar keinerlei Beachtung finden. Aber Klimaanlagen sind ja bekanntlich wartungsfrei. (pd)