Die Zahl der Rückrufe hat 2006 ein neues Rekordniveau erreicht. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) verzeichnete mit 167 Aktionen mehr Rückrufe denn je. Diese Zahl liegt 23 Prozent über dem bisherigen Rekordwert von 2004 und 36 Prozent über dem Vorjahreswert. Im Zuge der Aktionen seien insgesamt 1.017.812 Halteranschriften ermittelt worden. Das KBA musste im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben keine Rückrufaktion anordnen. Allerdings seien 67 der 167 Rückrufaktionen überwacht worden. In 97 Fällen seien so genannte Nachfassaktionen nötig gewesen, bei denen die Fahrzeughalter wiederholt angeschrieben wurden. Hinzu kamen 31 Nachfassaktionen, mit denen Hersteller versuchten "in weniger kritischen Fällen ein nach ihren Maßstäben akzeptables Niveau der Mängelbeseitigung zu erreichen", hieß es. Dabei wurden 388.975 Halter mit ihren Fahrzeugen in die Werkstätten gebeten (Vorjahr: 181.532). Ignoriert der Halter auch diese Aktion, folgt die Stilllegung des Fahrzeugs. Dies war 2006 in 2.237 Fällen erforderlich (Vorjahr: 2.056). Der Motor mit Abgasanlage gab mit 25 Rückrufen am häufigsten Grund zur Beanstandung. Probleme mit der Bremsanlage und der Kraftübertragung gab es in je 21 Fällen. Die Karosserie wurde in insgesamt 16 Fällen bemängelt, ebenso das Fahrwerk. In puncto Fahrwerk musste das KBA die Aktionen am häufigsten überwachen, nämlich zwölfmal. Rund 70 Prozent der Mängel hatten mechanische Ursachen. Demgegenüber verursachten Elektronikfehler nur etwa sieben Prozent der Rückrufaktionen. Je nach Aktion waren zwischen ein und 135.603 Fahrzeuge der Baujahre 1989 bis 2006 betroffen. Mit 60 Rückrufen seien vergleichsweise häufig Aktionen durchgeführt worden, die weniger als 500 Fahrzeuge anbelangte. Rund 60 Prozent der Rückrufe habe Fahrzeuge betroffen, die drei Jahre oder jünger waren. (ab)
KBA-Bilanz: Rückrufe erreichen Rekordniveau
167 Fahrzeuge stellten eine Gefahr dar / 70 Prozent der Mängel hatten mechanische Ursachen