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KBA-Jahresbilanz: Automarkt erreicht Top-Niveau

06.01.2020 15:36 Uhr | Lesezeit: 4 min
KBA-Jahresbilanz: Automarkt erreicht Top-Niveau
Das Autogeschäft brummte 2019 in Deutschland.
© Foto: Mosolf Gruppe

Ein Schlussspurt hat dem deutschen Automarkt 2019 zum besten Ergebnis seit zehn Jahren verholfen. Die Zahl der Neuzulassungen stieg auf über 3,6 Millionen.

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In Deutschland sind 2019 so viele neue Autos zugelassen worden wie seit zehn Jahren nicht. In der am Montag veröffentlichten Jahresbilanz des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) stehen etwas über 3,6 Millionen Neuwagen, das sind fünf Prozent mehr als 2018. "Der deutsche Pkw-Markt lief außerordentlich stark", erklärte Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK), in Bad Homburg. Daran hatte auch ein kräftiger Schlussspurt seinen Anteil: Im Dezember kamen 283.380 Neuwagen auf die Straßen – ein Anstieg um 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Getragen wurde das Martkwachstum 2019 allein von den gewerblichen Haltern: Auf ihr Konto gingen nach KBA-Angaben 65,5 Prozent des Neuzulassungsvolumens (plus 8,1 Prozent). Vor allem Unternehmen schlugen im vergangenen Jahr zu. Bis Ende November lag das Kundensegment der Firmenwagen klar auf Rekordkurs (wir berichteten). Dagegen stagnierte der Anteil der Privatkäufer bei 34,5 Prozent (minus 0,4 Prozent).

Das stärkste Pkw-Segment waren in der amtlichen Statistik erstmals die SUV. Sie legten nicht nur die stärkste Steigerung auf Jahressicht hin (plus 21, Prozent), sondern überholten mit einem Anteil von 21,1 Prozent auch die jahrelang führende Kompaktklasse (20,5 Prozent). Dahinter rangierten die Kleinwagen (13,5 Prozent). Bevorzugte Farben beim Neuwagenkauf waren weiterhin Grau (30,3 Prozent) und Schwarz (24,8). Jedes fünfte neue Auto war – wie im Vorjahr – weiß lackiert.

Verbrenner verlieren an Boden

Sichtbare Veränderungen gab es bei den Antrieben. Die Verbrennungsmotoren verloren an Boden: So gab der Anteil benzinbetriebener Pkw von 62,4 auf 59,2 Prozent nach. Einen Diesel hatten 2019 32 Prozent der Autos unter der Haube, im Jahr davor waren es 32,3 Prozent. Anders die Neuzulassungen von alternativen Antrieben, deren Marktanteil von gut fünf auf knapp neun Prozent zulegte. Absolut wurden rund 134.000 Elektro-, Hybrid- und Gas-Fahrzeuge mehr zugelassen als 2018. Sie waren damit ein entscheidender Motor für das Wachstum des gesamten Markts (plus 170.000 Einheiten).

Im Einzelnen zeigte die Kurve vor allem bei Hybridautos steil nach oben. 239.250 Newagen verfügten über einen Doppelmotor (plus 83,7 Prozent). Davon hatten 45.348 einen Plug-in-Hybridtechnik an Bord (plus 44,2 Prozent). Die Zahl der neuen Elektro-Pkw erhöhte sich um 75,5 Prozent auf 63.281. Füssiggasangetriebene Fahrzeuge legten um 55,6 Prozent zu (7.256 Einheiten). Lediglich die Erdgas-Pkw waren im vergangenen Jahr auf der Verlierer-Straße unterwegs (7.623 Autos / minus 29,4 Prozent).

Die deutschen Automarken schlossen überwiegend positiv ab. Im zweistelligen Prozentbereich verbesserten sich Smart (plus 19,6 Prozent) und Ford (plus 10,9 Prozent). Schneller als der Markt wuchsen zudem Porsche (plus 9,5 Prozent) und Mercedes (plus 6,3 Prozent). BMW steigerte seine Neuzulassungen um 5,4 Prozent, Premium-Rivale Audi um 4,7 Prozent. Branchenprimus VW entwickelte sich dagegen nur unterdurchschnittlich (plus 3,7 Prozent). Opel büßte sogar deutlich ein und lag zum Jahresende 5,3 Prozent im Minus.

Bei den ausländischen Marken stach Tesla mit einem Plus von 462,3 Prozent in der Neuzulassungsstatistik hervor. Größere Importeure mit kräftigem Wachstum waren unter anderem Volvo (plus 17,5 Prozent), Seat (plus 13,9 Prozent), Hyundai (plus 12,7 Prozent) und Dacia (plus 11,6 Prozent). Ein schwächeres Geschäft verbuchten dagegen Alfa Romeo und DS (jeweils minus 23,7 Prozent), Nissan (minus 21,6 Prozent), Subaru (minus 19,5 Prozent) sowie Honda (minus 16,2 Prozent) auf dem deutschen Markt.

Vier von zehn Neuwagen mit ausländischem Logo

Insgesamt schlugen die internationalen Hersteller im zurückliegenden Jahr 1,4 Millionen Pkw los. Das waren laut VDIK rund 70.000 Fahrzeuge oder gut fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Ihr Marktanteil lag stabil bei knapp 39 Prozent.

Eine Punktlandung gab es im vergangenen Jahr bei den Gebrauchtwagen. Laut den Flensburgern Statistikern wechselten 7,195 Millionen Pkw die Besitzer und damit genauso viel 2018. Im Dezember machte der GW-Markt mit 499.968 Umschreibungen einen Sprung um 6,2 Prozent. (rp)

Weitere Details finden Sie unten im PDF-Download!

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KOMMENTARE


R. Luft

07.01.2020 - 00:00 Uhr

Interessant wäre der tatsächliche Anteil der sogenannten Dienstwagen bei den Neuzulassungen, gestaffelt nach Hersteller, denn daraus ließe sich auch erkennen, welches Fahrzeug für den selbstzahlenden Privatmann total überteuert ist. Leider wird diese Thematik von den Verbraucherorganisationen, allen voran der ADAC, vernachlässigt.


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