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Kfz-Gewerbe: Langsame Rückkehr zur Normalität

15.12.2020 11:13 Uhr | Lesezeit: 4 min
Der ZDK geht von einer leichten Normalisierung des Handels- und Werkstattgeschäftes im kommenden Jahr aus.
© Foto: Nomad_Soul/stock.adobe.com

Der ZDK geht davon aus, dass sich das Handels- und Werkstattgeschäft im kommenden Jahr wieder langsam normalisiert. Dem Gebrauchtwagengeschäft prognostiziert der Verband eine stabile Nachfrage.

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Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) rechnet für nächstes Jahr beim Handels- und Werkstattgeschäft mit einer langsamen Rückkehr zur Normalität. So werden nach Einschätzung des Verbandes im kommenden Jahr etwa drei bis 3,1 Millionen neue Pkw auf die Straßen kommen (2020: zirka 2,9 Millionen). Die Zahl der Besitzumschreibungen werde sich voraussichtlich wieder zwischen 7,0 und 7,1 Millionen Pkw bewegen (2020: ca. 7,1 Millionen). Und bei Wartung und Reparatur geht der ZDK von einer durchschnittlichen Auslastungsquote von 82 Prozent in den Kfz-Werkstätten aus. Das entspricht in etwa dem Niveau von 2019 (83 Prozent).

Nach dem Absturz bei den Pkw-Neuzulassungen in diesem Jahr mit deutlich unter drei Millionen Einheiten und einem Minus von mehr als 20 Prozent gegenüber 2019 rechnet ZDK-Präsident Jürgen Karpinski für das kommende Jahr zumindest wieder mit einer drei vor dem Komma. Dazu würden auch die privaten Neuzulassungen beitragen, da etwa die Förderung von E-Fahrzeugen mit dem Umweltbonus weiterbestehe und das eigene Fahrzeug als geschützter Raum in Pandemiezeiten neue Bedeutung gewinne. Eher dämpfend wirken sich nach seiner Einschätzung Aspekte wie Arbeitsplatzunsicherheit, Beschäftigungsabbau und verstärktes mobiles Arbeiten aus. Das führe dazu, dass Kaufentscheidungen zurückgestellt werden.

In seiner Analyse geht der ZDK davon aus, dass sich der in diesem Jahr aufgrund beschränkter Lieferfähigkeit von Neuwagen hervorgerufene Wechsel zu jungen Gebrauchtwagen in 2021 nicht in diesem Ausmaß wiederholen wird, da fabrikneue Pkw in ausreichender Zahl verfügbar sein sollten.

Zögerliche Investitionen im Flottengeschäft

Im Flottengeschäft erwartet der Branchenverband für 2021 eine eher zögerlichere Investitionsbereitschaft bei den Unternehmen. Als Gründe werden die allgemeine wirtschaftlichen Lage aufgrund der Corona-Krise mit Beschäftigungsabbau, verstärktem mobilen Arbeiten und damit verbundener Reduzierung von Reise- und Außendiensttätigkeiten genannt. Die Zahl der von Herstellern und Importeuren induzierten Eigenzulassungen könnte wieder steigen, und das vermutlich auch bei Elektrofahrzeugen zum Erreichen der CO2-Ziele. Nach Einschätzung des ZDK kann das für den Handel aufgrund der Förderrichtlinie zum Umweltbonus (Stichworte: Mindestnachlass bei Gebrauchtwagen und Mindesthaltedauer) zum Problem werden. Bei den Autovermietern werde der Trend verminderter Zulassungen auch 2021 anhalten, wenngleich von einer leichten Erholung auszugehen ist.

Im Gebrauchtwagengeschäft prognostiziert der ZDK für 2021 eine stabile Nachfrage mit leicht negativer Tendenz, es sei denn, es komme als Folge der anhaltenden Pandemie zu erneuten Engpässen in der Produktion von Neufahrzeugen, so dass Kunden von Neufahrzeugen auf Gebrauchte ausweichen. Davon geht der ZDK zurzeit aber nicht aus.
Auch im Werkstattgeschäft sei mit einer weiteren Normalisierung zu rechnen, da viele Kunden bisher aufgeschobene Wartungs- und Reparaturarbeiten durchführen ließen und so manches ältere Fahrzeug aufgrund der unsicheren wirtschaftlichen Aussichten für manche Haushalte auch weiterhin im Einsatz bleibe. (ampnet/jri)

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