Der baden-württembergische Kfz-Verbandspräsident Michael Ziegler mahnt im Streit um Nachrüstungen zur Eile. "Wenn nicht bald eine Lösung für Nachrüstungen kommt, sehe ich eine gewisse Insolvenzquote auf uns zulaufen", sagte Ziegler der Deutschen Presse-Agentur. Die Gefahr sieht er vor allem bei mittelgroßen Händlern mit einem hohen Anteil am Flottengeschäft. Bei ihnen drohe Wertberichtigungsbedarf, der sich bei einigen Autohäusern erst bei der Erstellung der Bilanzen im Frühjahr oder Frühsommer zeigen dürfte.
Beim BMW-Händlerverband sieht man das ähnlich: Euro 4 und Euro 5 Diesel müssten in jedem Fall durch solide Rückstellungen abgesichert werden, heißt es dort.
Besonders die sogenannten Leasingrückläufer aus Firmenflotten werden mehr und mehr zum Problem: Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) rechnet im Schnitt mit Verlusten von 25 Prozent für ältere Diesel. Derzeit haben die Autohändler nach Verbandsangaben mehr als 350.000 Euro-5-Diesel-Fahrzeuge auf ihren Höfen stehen – mit steigender Tendenz.
Die beste Chance, diese Fahrzeuge noch zu verkaufen, seien Hardware-Nachrüstungen - Umbauten am Motor. Diese Möglichkeit ist Teil des neuen Maßnahmen-Pakets der Koalition, um Diesel-Fahrverbote zu verhindern. Bislang fehlt es aber an Vorgaben seitens der Bundesregierung. Die Hersteller weigern sich, die vollen Kosten für die Nachrüstungen zu übernehmen, wie die Regierung es fordert. Kommende Woche ist deshalb ein weiteres Treffen von Bundesregierung und Autoherstellern geplant. (dpa)