Der Autobauer Daimler AG wird sich am Dienstag offiziell von seinem bisherigen Firmennamen verabschieden und dann Mercedes-Benz Group AG heißen. Der Vorstandsvorsitzende Ola Källenius schließt damit einen tiefgreifenden Konzernumbau ab, der Ende vergangenen Jahres mit der Abspaltung des Lkw-Geschäfts von Daimler Truck begonnen hatte. Es gibt seitdem zwei getrennte Unternehmen, die beide an der Börse notiert sind. Mercedes-Benz konzentriert sich nun auf das Geschäft mit Autos und Vans.
Die Traditionsmarke mit dem Stern solle als Firmenname genutzt werden, um den Hersteller attraktiver zu machen, hatte Källenius in der zurückliegenden Woche gesagt. "Wir sehen, dass die Aufmerksamkeit für Mercedes in den letzten zwölf bis 18 Monaten gestiegen ist", resümierte der Vorstandschef.
Källenius' erklärtes Ziel ist es, Mercedes-Benz als Luxusmarke zu etablieren. In der Aktie sieht der Vorstandschef "viel Potenzial". Nach ergänzenden Angaben soll der Namenswechsel am Dienstag im Handelsregister verankert werden. Die bisherige Daimler-Sparte Mercedes-Benz Cars & Vans beschäftigte nach Angaben aus dem vergangenen Jahr rund 170.000 Menschen.
Hoher Markenwert
Die Marke Mercedes-Benz ist Experten zufolge sehr wertvoll. Sie wurde beispielsweise im vergangenen Jahr vom US-Beratungsunternehmen Interbrand mit knapp 51 Milliarden US-Dollar (rund 45,7 Milliarden Euro) bewertet. In der Übersicht schnitt unter den internationalen Autobauern nur der japanische Konkurrent Toyota besser ab. Angeführt wird die Hitliste von den US-Unternehmen Apple und Amazon.
Intern wurde die Umbenennung bereits am Samstag vollzogen. Der Konzern erinnerte damit an den Autopionier Carl Benz, der vor 136 Jahren - am 29. Januar 1886 - das Patent für den ersten Motorwagen eingereicht hatte.
Die neuerliche Umfirmierung wirft ein Schlaglicht auf die wechselvolle Geschichte des Unternehmens. Es ist fast ein Jahrhundert her, als im Juni 1926 die Daimler-Motoren-Gesellschaft und die Benz & Cie. unter Mitwirkung der Deutschen Bank zur Daimler-Benz AG fusionierten.
In den 1990-er Jahren bildeten die Stuttgarter unter dem damaligen Vorstandschef Jürgen Schrempp mit dem US-Autobauer Chrysler die DaimlerChysler AG. Als die Mehrheitsbeteiligung an Chrysler wieder abgegeben wurde, entstand 2007 die Daimler AG.