Der Motor des Mercedes-Benz A 45 AMG
Entwicklungsingenieure von Mercedes-AMG stellten während des diesjährigen Wiener Motorensymposiums den Motor des Mercedes-Benz A 45 AMG vor. Der M133 erweitert den Literleistungs-Korridor deutlich nach oben.
Einen Vierzylinder zu entwickeln, ist in der inzwischen 45-jährigen Geschichte von AMG ein Novum, beschäftigte man sich in Affalterbach doch bisher mit R6-, V6-, V8- und V12-Aggregaten. Heraus kam ein Hochleistungsmotor mit der Literleistung 133 kW – laut Hersteller Novum und Benchmark bei in Serien gefertigten Ottomotoren.
Basis der Entwicklung ist der bekannte Zwei-Liter-Vierzylinder der Baureihe M270, in die kompakte Plattform von A- und B-Klasse quer eingebaut. Unter den Modifikationen des bei AMG M133 genannten Motors fallen die Neukonstruktionen von Kurbelgehäuse, Kühlmittelkreislauf und Ladungswechsel auf. Das Hauptaugenmerk lag zudem auf Entdrosselung von Ansaug- und Abgasanlage sowie auf dem Temperaturmanagement im kompakten Motorraum der A-Klasse.
Im Gegensatz zum im Druckgussverfahren gefertigten Kurbelgehäuse der Basis wird das Aluminium-Kurbelgehäuse des AMG-Motors – Bauweise: closed deck – im so genannten Kokillen-Kippgussverfahren mit Sandkernen ausgeführt, was Vorteile bei komplexen Geometrien wie Wassermantel und Ölrückläufe bieten soll. Die Lastpfade zwischen den Zylinderkopf- und Hauptlagerschrauben sind verstärkt. Auf den Lancaster-Ausgleich (zwei Ausgleichswellen) wurde verzichtet, statt dessen das Zweimassenschwungrad mit Fliehkraftpendel angepasst.
Natriumgefüllte Auslassventile
Der Aluminiumlegierung des Zylinderkopfs wurde zum Zweck eines besseren Wärmetransports Zirkon beigemischt, die Zylinderkopfschrauben besitzen eine höhere Festigkeitsklasse als beim M270. Beim Steuertrieb hat man dessen Basis weitgehend beibehalten und lediglich die Erhebungskurven und Steuerzeiten angepasst. Die acht Auslassventile sind mit Natrium gefüllt. Auch die Direkteinspritzung mit zentral positionierten Piezoinjektoren, 200 bar maximalem Einspritzdruck und bis zu fünf Teileinspritzungen pro Arbeitsspiel entspricht, ebenso wie die Mehrfachfunkenzündung und das strahlgeführte Brennverfahren, weitgehend dem Serienstand des M270.
Für die Aufladung ist ein so genannter Twin-Scroll-Abgasturbolader zuständig; der maximale relative Ladedruck beträgt 1,8 bar. Die in der Abgasanlage vorhandene Klappe wird nicht per Unterdruck, sondern mit einem elektrischen Aktuator angesteuert. Zusammenfassend kennzeichnen den Motor diese Nennwerte:
Hubraum: 1.991 cm3
Bohrung: 83 mm
Hub: 92 mm
Verdichtung: 8,6
Zylinderabstand: 90 mm
Ventile pro Zylinder: 4
Phasenverschiebung: ein- und auslassseitig maximal 40 Grad
maximaler Ladedruck: 1,8 bar
max. effektiver Mitteldruck: 28 bar
maximales Drehmoment: 450 Nm bei 2.250 bis 5.000/min
spezifisches Drehmoment: 226 Nm/l
Höchstleistung: 265 kW bei 6.000/min
spezifische Leistung: 133 kW/l
Abregeldrehzahl: 6.700/min
Der in A 45 AMG und CLA 45 AMG eingebaute Motor verbraucht gemäß NEFZ 6,9 Liter auf 100 Kilometer Fahrstrecke, emittiert dabei 162 Gramm CO2 (Werte gelten für A 45 AMG) und unterbietet die Abgasnorm EU6. Der genannte Kompaktwagen wird vom M133 in nur 4,6 Sekunden auf 100 Kilometer pro Stunde beschleunigt. Seine Höchstgeschwindigkeit beträgt (abgeregelte) 250 Kilometer pro Stunde. Peter Diehl
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- Ausgabe 7/2013 Seite 24 (1.2 MB, PDF)