Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental muss wegen Sonderlasten einen Gewinneinbruch verkraften und hofft nun auf einen starken Jahresendspurt. Das Konzernergebnis sank im dritten Quartal um 40,5 Prozent auf 378,5 Millionen Euro, wie der Dax-Konzern am Donnerstag in Hannover mitteilte. Der Umsatz zog um knapp vier Prozent auf 9,98 Milliarden Euro an. Conti hatte bereits vor ein paar Wochen wegen Sonderbelastungen vor einem Einbruch gewarnt. Das operative Ergebnis im Autozuliefer-Geschäft werde um rund 480 Millionen Euro schwächer ausfallen als bislang erwartet.
Darin spiegeln sich unter anderem einige Altlasten wider. So legte Conti für Gewährleistungsansprüche von Kunden sowie laufende Kartellverfahren Geld zurück. Conti soll gemeinsam mit Bosch Preise bei elektronischen Brems- und Steuersystemen abgesprochen haben. Laut früheren Angaben der "Hannoverschen Allgemeine Zeitung" rechnet allein Conti mit einer Geldbuße von bis zu 100 Millionen Euro.
Conti erwartet nun beim Ergebnis ein starkes Schlussquartal. Im Automotive-Geschäft legten die Aufträge für Elektronik, Sensorik, Software und Komponenten um 15 Prozent auf mehr als 25 Milliarden Euro zu.
Zulieferer wie Continental spielen eine wichtige Rolle beim grundlegenden Wandel in der Automobilindustrie. Die Schwerpunkte dabei sind alternative Antriebe wie Elektroautos sowie die Digitalisierung mit immer mehr Internet im Auto.
Wegen der Sondereffekte ging das Ergebnis der Automotive-Sparte im dritten Quartal aber drastisch auf nur noch 24,2 Millionen Euro zurück. In der sogenannten Rubber-Gruppe, zu der vor allem die Reifensparte zählt, sank das Ergebnis leicht auf 610,3 Millionen Euro. In den ersten neun Monaten aber stand ein Plus von mehr als zwei Milliarden Euro zu Buche. Reifen sind nach wie vor die wichtigste Säule des Dax-Konzerns aus Hannover mit weltweit 218.000 Beschäftigten. Im klassischen Reifengeschäft erzielte Conti bis Ende September ein Ergebnis von knapp 1,7 Milliarden Euro. (dpa)