Trübsal in Bochum, Freude in Eisenach: Am Donnerstag startet der Autobauer Opel in seinem Thüringer Werk die Serienfertigung des Kleinwagens Adam. Das sichert erst einmal Arbeitsplätze im jüngsten deutschen Opel-Werk - während am 50 Jahre alten Standort im Ruhrgebiet erst vor wenigen Wochen das Aus der Autofertigung für 2016 angekündigt wurde.
Geht es nach dem Opel-Management, haben die Jobs in Eisenach lange Bestand. Denn der 3,70 Meter kleine Stadtflitzer ist ein Hoffnungsträger, betont ein Sprecher der Adam Opel AG: "Der Adam wird kein Nischenmodell sein. Er wird ein Volumenmodell für Opel werden." Absatzprognosen gibt es bei Opel nicht. Experte Ferdinand Dudenhöffer traut dem Adam etwa 50.000 Verkäufe pro Jahr zu: "Das ist nicht der ganz große Durchbruch, aber ein wichtiges Puzzle-Teilchen für die Zukunft."
Das Fahrzeug mit den vielen Gesichtern – Opel spricht von zigtausenden Variationsmöglichkeiten innen wie außen je nach Kundengeschmack – ist Teil des Unternehmensplans "Drive Opel 2022". Interims-Chef Thomas Sedran prophezeite: "Wir werden eine ganze Reihe von neuen Fahrzeugen in den Markt bringen, mit denen wir Lücken in unserem Portfolio schließen und in Wachstumssegmente vorstoßen."
Der Adam ist nach dem kompakten SUV (Sportgeländewagen) Mokka und vor dem Cabriolet Cascada der zweite Wagen, der die Lücken im Opel-Angebot schließen soll - und vor allem junge Käufer ansprechen. Das Unternehmen bewirbt den Kleinwagen als Lifestyle-Stadtflitzer, der mit Modellen wie Mini oder Fiat 500 um die Gunst der Kunden kämpfen werde. "Das Auto signalisiert die Aufbruchstimmung bei Opel", betont ein Sprecher. Keine Frage: Der Adam soll auch das angestaubte Image der Marke verbessern.