Der Rechtsstreit zwischen dem Reinigungsspezialisten Kärcher und seinem Konkurrenten Tennant aus den USA wird am 7. Februar vor dem Stuttgarter Landgericht verhandelt. Dies teilte ein Gerichtssprecher am Mittwoch mit. Kern der Auseinandersetzung: Tennant behauptet, in seinen Bodenreinigungs-maschinen Leitungswasser mit Hilfe von Strom derart aufbereiten zu können, dass Reinigungsmittel überflüssig werden. Für die Saubermänner von Kärcher aus Winnenden ist das "wettbewerbswidrige Werbung" und wissenschaftlich unhaltbar. Kärcher hat Tennant deshalb verklagt und will das Unternehmen zwingen, nicht mehr mit dem Wunderwasser zu werben. Das Familienunternehmen Kärcher feierte im vergangenen Jahr sein 75-jähriges Jubiläum und setzte mehr als 1,5 Mrd. Euro um. Der eigenen Angaben zufolge weltgrößte Reinigungsgerätehersteller vermarktet im Geschäftsbereich Professional Hochdruckreinigungsgeräte, Fahrzeugwaschanlagen für Pkw und Nutzfahrzeuge sowie Reinigungs- und Pflegemittel auch für Servicebetriebe. Das schwäbische Unternehmen beschäftigte im vergangenen Jahr 7.452 Mitarbeiter weltweit. Tennant wehrt sich gegen Vorwürfe Tennant bezeichnet sich selbst kryptisch ebenfalls als "Weltmarktführer in Konstruktion, Herstellung und Vertrieb von Lösungen, die zu einer saubereren, sichereren und gesünderen Welt beitragen". Das 1870 gegründete US-Unternehmen verteidigte sich bereits im September, als erste Informationen zur Kärcher-Klage bekannt wurden, gegen die "unbegründeten Vorwürfe eines Wettbewerbers". Präsident und CEO Chris Killingstad erklärte: "Wir finden es interessant, dass Kärcher unsere ec-H2O-Kampagne ausgerechnet jetzt attackiert, nachdem wir damit bereits seit über drei Jahren auf dem Markt sind, auf Tausende zufriedene Kunden blicken und im Jahr 2011 vorraussichtliche Verkaufszahlen zwischen 130 und 140 Millionen US-Dollar erwarten." (dpa/msh)
Rechtsstreit: Kärcher beklagt wettbewerbswidrige Werbung

Der Reinigungsspezialist aus Winnenden hält die Behauptung der amerikanischen Firma Tennant, Reinigigungsmittel mit "elektrisch aktiviertem Wasser" überflüssig zu machen, für unsauber. Der Streitfall wird im kommenden Februar vor Gericht verhandelt.