24 Motorenbaureihen von Stellantis könnten ohne technische Änderung mit E-Fuels betrieben werden. Das haben monatelange Tests in den technischen Zentren des Autokonzerns in ganz Europa ergeben. Das betrifft 28 Millionen auf der Straße befindliche Fahrzeuge, wie der Konzern mitteilte.
Die Tests von Stellantis umfassten Abgasemissionen, Startfähigkeit, Motorleistung, Zuverlässigkeit, Haltbarkeit, Ölverdünnung, Kraftstofftank, Kraftstoffleitungen und Filter, aber auch die Kraftstoffleistung bei extremer Kälte und hohen Temperaturen. Die Motorentests wurden von Aramco durchgeführt, einem der weltweit führenden Energie- und Chemieunternehmen.
Kohlenstoffarme E-Fuels sind synthetische Kraftstoffe, die durch die Reaktion von direkt aus der Atmosphäre oder von Industrieanlagen gewonnenem CO2 mit erneuerbarem Wasserstoff erzeugt werden und damit klimaneutral hergestellt werden können. Die Kohlendioxidemissionen bestehender Verbrennerfahrzeuge ließen sich damit im Vergleich zu herkömmlichen Kraftstoffen über den gesamten Lebenszyklus um mindestens 70 Prozent senken, schätzen Experten.
Aramco arbeitet derzeit an zwei Demonstrationsanlagen, um die Herstellung von kohlenstoffarmen synthetischen Kraftstoffen zu erforschen. In Saudi-Arabien arbeiten Aramco und Enowa (Neom Energy and Water Company) daran, die Herstellung von synthetischem Benzin für Personenkraftwagen zu demonstrieren. Unterdessen erforschen Aramco und Repsol im spanischen Bilbao die Produktion von kohlenstoffarmem synthetischem Diesel und Kerosin für Autos und Flugzeuge. Außerdem arbeitet Aramco mit Motorsportteams und Rennveranstaltern zusammen, um das Potenzial kohlenstoffarmer Kraftstoffe weiter auszuloten.
Erst zu Beginn der IAA Mobility in München hatte Bundesverkehrsminister Volker Wissing zu einer internationalen Konferenz über die Marktchancen von E-Fuels eingeladen. Den synthetischen Kraftstoffen wird vor allem für den Weiterbetrieb bestehender Fahrzeuge nach dem EU-weiten Verbrennerverbot in Neuwagen große Bedeutung zugemessen.