Die Vorteile für Diesel bei der Besteuerung des Kraftstoffs bleiben aus Sicht des Ex-Ford-Chefs und möglichen künftigen Autoverbands-Präsidenten Bernhard Mattes gerechtfertigt. In einem Gespräch mit der "Heilbronner Stimme" (Montag) wandte sich der Manager gegen Ideen, das sogenannte Dieselprivileg zu beenden und die Subventionierung von Dieselsprit in mehr Investitionen in E-Antriebe umzuwandeln. Dies hatte VW-Konzernchef Matthias Müller vorgeschlagen.
"Ein guter Mix der Motorentechnik war in der Vergangenheit und ist auch weiterhin sinnvoll", sagte Mattes dem Blatt - "ebenso wie die steuerlichen Anreize für den Diesel, der zu einer deutlichen Reduzierung der CO2-Werte beiträgt und deshalb auch künftig einen hohen Stellenwert hat".
Umweltverbände und etliche Politiker hatten den Müller-Vorstoß dagegen mit Blick auf die oft höheren Werte schädlicher Stickoxide (NOx) bei Dieselmotoren befürwortet, während sich der geschäftsführende Bundesverkehrsminister Christian Schmidt (CSU) irritiert zeigte. Mattes stellte in der Zeitung jedoch klar, dass er parallel dazu höhere Investitionen in die Infrastruktur wie etwa Ladestationen für Elektroautos ebenfalls für wichtig hält.
Generell sei die deutsche Autoindustrie gut aufgestellt - auch weil der Diesel noch Chancen habe, sagte der frühere Ford-Chef und Leiter der Amerikanischen Handelskammer in Deutschland. "Schwarzmalerei ist völlig unangebracht. (...) Die deutschen Autobauer investieren jedes Jahr einen riesigen Milliardenbetrag in Forschung und Entwicklung." (dpa)