Liqui Moly bekommt einen neuen Eigentümer. Zum Jahreswechsel verkauft der geschäftsführende Gesellschafter Ernst Prost seine Unternehmensanteile an die Würth-Gruppe. "Damit stelle ich den Fortbestand von Liqui Moly und Méguin für eine Zeit sicher, wenn ich selbst einmal nicht mehr am Steuerrad stehen sollte", sagte Prost am Donnerstag in Ulm. Er bleibe aber weiter Geschäftsführer des Schmierstoffproduzenten.
Liqui Moly ist laut Prost ein "kerngesundes" Unternehmen mit einer hohen Eigenkapitalquote und wird auch in diesem Jahr wieder einen neuen Umsatzrekord einfahren. "Ich wollte in aller Ruhe Vorsorge treffen, wenn es uns gut geht und wir nicht unter widrigen Bedingungen entscheiden müssen", betonte der Unternehmer. Die Höhe des Kaufpreises wurde nicht mitgeteilt.
Liqui Moly wurde 1957 gegründet. Die Schmierstoffe des Mittelständlers werden etwa zu zwei Dritteln aus Öl gewonnen. Ein Drittel wiederum besteht aus sogenannten Additiven. 2016 erzielte das Familienunternehmen mit über 800 Mitarbeitern Erlöse in Höhe von 489 Millionen Euro. In diesem Jahr knackt Liqui Moly erstmals die Marke von einer halben Milliarde Euro Jahresumsatz.
Langjährige Geschäftsbeziehung
Zum milliardenschweren Mischkonzern Würth besteht eine lange Beziehung. Seit fast 20 Jahren ist die Gruppe stiller Teilhaber bei Liqui Moly – der Schritt war schon damals eine Absicherung gegen Unwägbarkeiten. Würth sitzt in Künzelsau und handelt vor allem mit Montage- und Befestigungsmaterial. Der Konzern ist mit über 70.000 Mitarbeitern und 12,5 Milliarden Euro Umsatz ungleich größer als Liqui Moly, aber ebenfalls ein Familienunternehmen. "Deswegen weiß ich Liqui Moly und Méguin bei der Würth-Gruppe in guten Händen", betonte Prost.
Abgesehen von dem Eigentümerwechsel im Hintergrund sind keine Änderungen geplant. Liqui Moly bleibe ein eigenständiges Unternehmen innerhalb der Würth-Gruppe, und auch für die Beschäftigten ändere sich nichts. Prost: "Wer mich kennt, weiß, dass bei mir die Mitunternehmer im Vordergrund stehen. Es wäre ja auch unsinnig, am Erfolgskurs der letzten Jahre etwas zu ändern. Es geht genauso weiter wie bisher – nur eben unter einem größeren Dach, das mehr Schutz bietet." Wie der Eigentümerwechsel der Zukunftssicherung von Liqui Moly dient, erklärte Prost den Mitarbeitern in einer Rundmail. (asp)