Es gebe Nichtregierungsorganisationen, die für sich in Anspruch nähmen, für die gesamte Gesellschaft zu sprechen. "Tatsächlich argumentieren sie häufig aus einer sehr privilegierten Perspektive heraus. Da ist etwas aus der Balance geraten - und davor kann ich nur warnen: Der Klimaschutz darf unsere Gesellschaft nicht spalten."
Müller kritisierte, oftmals fehle es an der Bereitschaft, unterschiedliche Lebensumstände anzuerkennen. "Stadtbewohner dürfen den Menschen auf dem Land nicht diktieren, wie sie zu leben haben. Wer morgens früh aufsteht, um einen Laden aufzuschließen oder sich an eine Supermarktkasse zu setzen, trägt unsere Gesellschaft."
Diesen Menschen dürfe man keine Steine in den Weg legen, "sie haben ein Recht auf die Fahrt im eigenen Auto, insbesondere dort, wo es kein ausreichendes Angebot im öffentlichen Nahverkehr gibt". Mobilität dürfe kein "Privileg für Reiche" werden, so die VDA-Präsidentin. Doch diese Gefahr bestehe. "Beim Benzinpreis etwa kommen viele Menschen mittlerweile an eine Belastungsgrenze." Von der Ampel-Koalition erwarte sie deshalb Steuersenkungen. Die hohen Preise bedeuteten auch einen großen Wettbewerbsnachteil für die Industrie. "Allein in der Automobilindustrie sind 800.000 Menschen beschäftigt, diese Jobs dürfen wir nicht gefährden."