Um dem höheren Verkaufsvolumen Rechnung zu tragen, will Volvo Deutschland die Effizienz seiner derzeit 277 Werkstätten deutlich verbessern, zumal deren Zahl nur unwesentlich erhöht werden soll. Bis 2020 ist eine Verdoppelung des Werkstätten-Umsatzes geplant.
Den Schweden schwebt hierzu eine Neustrukturierung im Service vor, genannt "Volvo Personal Service". Nicht ein einzelner Mechaniker betreut mehr ein Auto, sondern künftig ein ganzes Team, quasi wie bei einer OP im Krankenhaus. Der Service-Berater in der Reparaturannahme entfällt. Diese Aufgabe übernimmt der Teamleiter, der das Fahrzeug nach getaner Arbeit auch wieder an den Kunden übergibt. Alle Werkzeuge und Diagnosegeräte sind in unmittelbarer Reichweite, unnötige Wege sollen vermieden werden. Zu jedem Service- oder Reparaturauftrag wird eine Box mit allen benötigten Teilen direkt ans Auto geliefert. Kein Mechaniker soll mehr ins Lager müssen, um dort zeitaufwendig einzelne Teile abzurufen. Geliefert werden kann dreimal am Tag.
"Wir rechnen mit einer Inspektionsdauer von unter einer Stunde", sagt Volvo-Deutschland-Chef Thomas Bauch. Der Kunde spart nicht nur Zeit, sondern mitunter auch Geld, weil er auf sein Fahrzeug warten kann und keinen Ersatzwagen nehmen muss. Vier Volvo-Werkstätten in Deutschland sind derzeit in ein Pilotprojekt involviert. Dieses Jahr sollen noch 20 hinzukommen. Weitere 70 Betriebe haben sich angemeldet. Bauch ist sicher: "Natürlich müssen wir einen gewissen Schulungsaufwand betreiben und Personal anders gruppieren, aber die Rechnung wird aufgehen."
Volvo hat im vorigen Jahr in Deutschland 36.120 Neuwagen verkauft. Ein Rekordwert und gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 13 Prozent. Bis 2020 wollen die Schweden den Marktanteil hierzulande mit neuen Modellen wie S90, V90, V90 Cross Country, XC60, S60, V60 sowie V40, XC40 und V40 Cross Country auf zwei Prozent verdoppeln, was rund 60.000 Einheiten entsprechen würde. Wachsen will man allerdings auch durch attraktivere Finanzierungen und mehr Serviceleistungen. (sp-x)