VW muss in Brasilien 477.000 Fahrzeuge vom Typ Fox zurückrufen. Mit Verbraucherschutzgruppen und Ministerien sei ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet worden, teilte VW do Brasil in einem am Mittwoch in brasilianischen Zeitungen veröffentlichten Kommuniqué mit. Das Unternehmen verpflichtet sich, innerhalb einer Frist von 30 Tagen, die um 30 Tage verlängert werden könne, eine Rückrufaktion zwecks Behebung eines Problems am Klappmechanismus der Rückbank des Kleinwagens durchzuführen. Nach Medienberichten muss VW zudem eine Strafe von drei Millionen Real (1,15 Mio Euro) zahlen. Der Fehler führte nach Medienberichten zu Verletzungen vieler Fox-Besitzer. Acht Personen hätten sogar beim Versuch, mehr Platz im Kofferraum zu schaffen, ihre Fingerkuppe verloren, berichtete die "Financial Times Deutschland" am Mittwoch. Das brasilianische Justizministerium hatte die Wolfsburger deshalb zur Lösung des Problems aufgefordert. Noch in Februar hatte die Unternehmensleitung in Brasilien aber beteuert, der Mechanismus zum Umklappen der Rückbank sei sicher, wenn die Anleitung korrekt befolgt werde. Wie ein VW-Sprecher gegenüber asp-Online erklärte, ist der Klappmechanismus in Europa ein anderer. Hier ist die Rückbank geteilt umklappbar, in Südamerika nicht. Seit der Einführung im Jahr 2003 hat VW mehr als 820.000 Fahrzeuge der Fox-Familie verkauft, davon 477.000 in Brasilien. Das südamerikanische Land ist der drittgrößte Markt von VW. In Brasilien hat das Unternehmen einen Marktanteil von 25 Prozent und wird nur knapp von Fiat übertroffen. (dpa/ng)
VW-Rückruf in Brasilien: Gefahr für die Fingerkuppe beim Fox
Nach langen Verhandlungen mit Verbraucherschutzgruppen und Ministerien ruft der Hersteller 477.000 Fahrzeuge vom Typ Fox zurück. Acht Personen hatten sich beim Umklappen der Rücksitzbank verletzt. Europa ist von der Aktion nicht betroffen.